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02.11.2022 | 07:32 | Hungerkrise 

Pakistan erwartet 300.000 Tonnen Weizen aus Russland

Islamabad / Genf - Pakistan hat einen neuen Vertrag mit Russland über die Lieferung von mehr als 300.000 Tonnen Weizen geschlossen

Getreideversorgung
Pakistan will 300.000 Tonnen Weizen aus Russland importieren. (c) proplanta
Die Regierung in Islamabad hofft damit nach eigenen Angaben vom Dienstag, einer drohenden Hungerkrise entgegenzuwirken.

Der Ertrag von Getreide in dem südasiatischen Land mit mehr als 225 Millionen Einwohnern ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Gründe waren eine Hitzewelle und dann Rekordfluten, die Getreidefelder großflächig zerstörten.

Russland hat erst am vergangenen Wochenende ein Getreideabkommen mit der Ukraine ausgesetzt. Damit gibt es international neue Sorgen vor Lebensmittelknappheit und steigenden Preisen.

WHO: Pakistan «am Rand eines Abgrunds» - Humanitäre Hilfe fehlt

Nach den verheerenden Überschwemmungen der vergangenen Monate steht Pakistan nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Rand eines Abgrunds. Acht Millionen Menschen bräuchten medizinische Hilfe, sagte der in Kairo ansässige WHO-Nothilfedirektor für die Region, Rick Brennan, am Dienstag per Videolink zu Journalisten in Genf.

Die WHO habe bislang erst weniger als zehn Prozent der 81 Millionen Dollar (81,5 Mio Euro) bekommen, die sie für den Noteinsatz brauche. Der gesamte Nothilfeplan der Vereinten Nationen für Pakistan im Umfang von 816 Millionen Euro sei bislang erst zu 16 Prozent gedeckt.

Bei den Überschwemmungen kamen in dem südasiatischen Land mit mehr als 225 Millionen Einwohnern nach offiziellen 1.600 Menschen ums Leben. Millionen Menschen wurden obdachlos und unzählige Brücken, Straßen, Häuser, Felder, Kliniken und Krankenhäuser wurden zerstört oder beschädigt.

Die Wassermassen gingen zwar zurück, hätten aber endlose Brutstätten für Mücken zurückgelassen, sagte Brennan. Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und Masern breiteten sich aus. Weil vielerorts kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung stehe und Abwasser nicht richtig entsorgt werde, drohten mehr Durchfallerkrankungen. Von Juli bis Anfang Oktober seien 540.000 Malariafälle gemeldet worden. Tausende Infizierte könnten mangels adäquater Behandlung sterben.

Die Zahl der akut unterernährten Kinder steige rapide. Unklar sei noch, wie die nächste Ernte wegen der Überschwemmungen ausfalle.
dpa
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