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30.07.2023 | 14:29 | EU-Ernteprognose 2023 

MARS korrigiert Ertragserwartungen wegen Trockenheit nach unten

Brüssel - Die Ernte von Wintergetreide ist nun in vielen europäischen Ländern in vollem Gange, wobei die Erträge der meisten Ackerkulturen in der EU trotz trockenheits- und hitzebedingter Abschläge noch durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich ausfallen dürften.

Ernteprognose 2023
(c) proplanta
Davon gehen die Experten vom Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission in ihren aktuellen Schätzungen aus. Abwärtskorrekturen nahm das MARS unter anderem mit Blick auf die voraussichtlichen Durchschnittserträge beim Weichweizen vor, nämlich im Vergleich zur Juniprognose um 1,2 dt/ha auf 55,9 dt/ha. Das betreffende Ertragsmittel der vergangenen fünf Jahre beläuft sich auf 57,9 dt/ha.

Indes werden die Wintergerstenerträge im EU-Durchschnitt weiterhin auf 59,1 dt/ha geschätzt, womit der langjährige Mittelwert um etwa 2 % übertroffen würde. Dagegen werden jetzt aber nur noch 36,2 dt/ha Sommergerste erwartet, was im Vergleich zur vorherigen Prognose 1,1 dt/ha weniger sind. Das langjährige Mittel liegt hier bei 41,9 dt/ha.

An Sonnenblumensaat werden die EU-Landwirte nach jetziger MARS-Prognose durchschnittlich 21,2 dt pro Hektar ernten, was im Vergleich zum Juni eine Abwärtskorrektur um 0,9 dt/ha bedeutet. Damit würde das Fünfjahresmittel um 5 % verfehlt. Insbesondere in Rumänien, dem wichtigsten Sonnenblumenanbauer der EU, haben sich die Aussichten verschlechtert. Für Raps und Rübsen setzten die Fachleute ihre Ertragsprognose ebenfalls um 0,9 dt/ha herab, und zwar auf 32 dt/ha.

Damit würde der langjährige Ertragsdurchschnitt bei dieser Ölfrucht aber noch um 1 dt/ha übertroffen. Die erste Ertragsvoraussage der Brüsseler Fachleute für Silomais beläuft sich auf 406 dt/ha; der langjährige Mittelwert liegt lediglich um 1 dt/ha höher. Deutlich verschlechtert haben sich die Ernteaussichten für die Hackfrüchte.

Den durchschnittlichen EU-Kartoffelertrag taxiert das Monitoring jetzt für die laufende Saison auf 344 dt/ha, im Juni war noch mit 355 dt/ha gerechnet worden. Damit würde der Fünfjahresdurchschnitt allerdings noch um 1 % übertroffen. Ähnlich eingeschätzt wurde das Ergebnis für Zuckerrüben: Hier nahmen die Fachleute mit Blick auf den Ertrag einen Abschlag von 26 dt/ha auf jetzt 733 dt/ha vor. Das wäre aber noch etwas mehr als der langjährige mittlere Ertrag von 720 dt/ha.
AgE
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