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22.05.2022 | 13:02 | Wassermangel 

Landwirtschaft in Sachsen passt sich an Trockenheit an: Neue Sorten und Bodenbearbeitung

Nossen - Lange Dürreperioden, Starkregenfälle und wenig Schnee im Winter - insbesondere Landwirten machen in Sachsen die Wetterextreme zu schaffen.

Trockenheit
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Die Trockenheit hat den Landwirten in Sachsen in den vergangenen Jahren zugesetzt. Neben neuen, den Dürreperioden trotzenden Fruchtarten, kommt es auf die Böden und deren Bearbeitung an. (c) proplanta
«Entscheidend für die Agrarwirtschaft bei der Bewältigung der klimatischen Veränderungen ist eine ausgeglichene Fruchtfolge und ein behutsamer Umgang mit dem Boden», betonte die Leiterin des pflanzenbaulichen Versuchswesens beim Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Nossen im Landkreis Meißen, Beatrix Trapp.

Es brauche Fruchtarten, die dem Klimawandel trotzen, betonte die Expertin für Pflanzenbau. «Im vergangenen Jahr war der Mais der große Gewinner bei den Ernteerträgen. Er braucht zwar in der Wachstumsphase, wie alle Sorten, viel Wasser aber eben auch viel Wärme und die bekommt er im Sommer.»

Auch die Winterkulturen kämen in der Regel noch gut mit den klimatischen Bedingungen zurecht und erzielten ordentliche Erträge, weil die Niederschlagsmengen im Herbst und Winter noch ausreichten.

Beim LfULG werden daher neue Sorten getestet. «Die Projekte verteilen sich auf Stationen in allen Regionen Sachsens», erläuterte Trapp. Bei den sogenannten Landessortenversuchen wird über einen Zeitraum von drei Jahren die Sorte auf ihren Proteingehalt, die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Trockenheit und auf ihren Ertrag untersucht. Dabei habe sich gezeigt, dass Weizen mit Grannen (borsten- oder fadenförmiger Fortsätzen) Trockenheit besser verträgt. Auch Hirse bringt demnach bei wenig Niederschlägen noch erträgliche Erträge.

Das Landesamt werbe auch für eine pfluglose Bearbeitung der Felder, bei der der Boden bis zu einer Tiefe von fünf bis zehn Zentimetern lediglich gelockert und nicht komplett gewendet wird. Bei etwa 40 Prozent der Flächen in Sachsen wird diese Methode mittlerweile dauerhaft angewandt. Und nur noch an etwa 30 Prozent pflügen etwa alle drei Jahre den Boden bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern um.
dpa/sn
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