Mit der Grünen Buchführung vom
Landvolk Niedersachsen wird
den teilnehmenden Betrieben zumindest die Arbeit von Ackerschlagkartei und
Nährstoffvergleich genommen. Eine Betriebszweigauswertung für den Ackerbau ist
auf Wunsch inklusive, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Wilhelm
Kollmer-Heidkamp aus Großenging im Landkreis Cloppenburg war einer der ersten,
die das System nutzen. Wenn er seinen Weizen spritzt, hat er keinen Notizblock
mehr dabei. Ein Griff zum Handy genügt: „Ich bringe gerade auf dem Schlag
‚Hinter dem Hof’ 0,5 l/ha Pflanzenschutzmittel aus.“ Der Anrufbeantworter beim
Kreislandvolkverband Cloppenburg zeichnet die Anrufe rund um die Uhr auf.
Sobald Landvolk-Mitarbeiter Stephan Bicker im Büro sitzt, hört er das Band ab
und überträgt die Aussagen in das PC-Programm der Grünen Buchführung. „Direkt
ab Feld bin ich meine Sorgen los und muss nicht mehr daran denken“, nennt
Kollmer-Heidkamp einen großen Vorteil des Systems. Am Ende des Jahres erhält
der Landwirt einen kompletten Abschluss.
Begeistert ist Kollmer-Heidkamp auch von der Betriebszweigauswertung. „Seitdem
weiß ich, was es wirklich gekostet hat“, sagt der Landwirt, der auf 58 ha
Körnermais und Wintergetreide anbaut. Dazu braucht Bicker allerdings auch
Preise von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger und genaue Angaben über die
Arbeitszeit und die Indikation. „Zu Anfang wird noch viel vergessen“, hat er
festgestellt. Mit der Zeit gehen die Landwirte aber immer aufmerksamer durch
ihren Betrieb. „Durch die Aufzeichnungen sieht man, welche Zahlen noch nicht
stimmen“, stimmt Kollmer-Heidkamp ihm zu. Er war erst skeptisch und hatte Angst
davor, sich nicht mehr genug mit dem eigenen Betrieb zu beschäftigen, wenn
andere die Aufzeichnungen für ihn übernehmen. Das Gegenteil ist jedoch der
Fall. Die Betriebszweigauswertung am Ende des Jahres ist für ihn auch ein
Ansporn, noch besser zu werden.
Eine Vollkostenrechnung, in die auch die Tierhaltung einbezogen wird, ist das
Ziel des Kreisverbandes Cloppenburg. Auch um etwas über die Wirtschaftlichkeit
eines Betriebes aussagen und gezielt beraten zu können. Erstmal genießen die
teilnehmenden Landwirte für einen Jahresgrundbeitrag von 50 Euro und eine
Gebühr von drei Euro je Hektar das Privileg, ganz entspannt in
Cross-Compliance-Prüfungen gehen zu können. „Das ist ein Riesenvorteil, wenn
man die Mappe vorzeigen kann“, hat Kollmer-Heidkamp bereits erfahren. Der
staatlich geprüfte Landwirtschaftsleiter und Vorsitzende der
Interessengemeinschaft Niedersächsischer Entenmäster wurde bisher zwar vor
allem von
QS kontrolliert, durch die Grüne Buchführung war er aber auch dort
immer in einer guten Position. (LPD)