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14.04.2024 | 05:32 | Schlachtschweine 

EU-Schweinemarkt: Warten auf Nachfrageimpulse

Bonn - Am Schlachtschweinemarkt in der Europäischen Union sind nach den Osterfeiertagen größere Überhänge am Lebendmarkt ausgeblieben oder konnten zügig abgebaut werden.

Schweinefleischerzeugung
Die Schlachtschweinenotierungen in der EU tendieren weiter seitwärts. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Meist stehen sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen gegenüber. Die Schlachtschweinenotierungen blieben deshalb in wichtigen Produzentenländern unverändert. Auch die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ließ ihren Leitpreis am Mittwoch (10.4.) mit 2,20 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht stehen.

Kurze sonnige Wärmeperioden brachten zwar vorübergehend eine Belebung des Grillfleischgeschäfts, doch dieses kam noch nicht richtig in Gang. Auf weitere Nachfrageimpulse wird deshalb sehnlichst gewartet. Aktuell sind das Schlachtschweineangebot und auch die produzierte Fleischmenge für den Bedarf ausreichend. Im Frühsommer wird jedoch ein knapper versorgter Markt erwartet, da neben dem Grillen auch der Außer-Haus-Verzehr und zahlreiche ausländische Gäste der Fußball-EM die Nachfrage ankurbeln dürften.

ASP-Gefahr für Parmaschinken

In den anderen EU-Ländern blieben die Schlachtschweinenotierungen ebenfalls unverändert. Dies traf auf Österreich, Belgien, Dänemark, Spanien und Frankreich zu. In Italien kam wegen großer Marktverunsicherung keine Notierung zustande. Grund war ein weiterer Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in der Provinz Parma. Der Fundort lag diesmal nur rund 10 km von Langhirano entfernt, der Herzkammer der Parmahersteller, wo in dutzenden Fabriken die Schinken mit Herkunftsnachweis reifen.

Die Produktionsanlagen drohen nun im Restriktionsgebiet zu liegen, was schwerwiegende Folgen für den Export des weltbekannten Schinkens hätte. Örtliche Medien sprachen bereits von einer Katastrophe für den Parmaschinken. Innerhalb von zwei Jahren hat sich das ASP-Virus auf dem italienischen Festland auf sieben Regionen ausgebreitet. Es gab 1.855 ASP-Nachweise bei Wildschweinkadavern und neun in Haltungen von Nutzschweinen.

EU-Preis auf Vorwochenniveau

In der gesamten EU tendierten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 7. April weitgehend stabil. Laut EU-Kommission wurden in den Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im Schnitt 218,67 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt; das waren 0,80 Euro oder 0,4% weniger als in der Vorwoche. Das kleine Minus resultierte hauptsächlich aus einem angeblichen Preisrückgang von 4,1% für Schlachtschweine in Spanien. In der Berichtswoche blieb die Leitnotierung des Landes jedoch stabil, und es wurde dort auch nicht von einem Preisdruck berichtet.

Ansonsten wurden größere Abschläge nur von Rumänien mit 1,5% und den Niederlanden mit 1,1% gemeldet. In der weit überwiegenden Zahl von Ländern lagen die Schlachtschweinepreise weitgehend stabil auf dem Vorwochenniveau. Freuen konnten sich jedoch die Mäster in Polen und Slowenien, wo es Zuschläge von 1,7% beziehungsweise 2,1% gab. Dies wurde nur in Kroatien mit einem Plus von 3,3% übertroffen.
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EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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