Der Deutsche
Bauernverband rechnet trotz größerer Anbaufläche bei Wintergetreide insgesamt mit einem Minus von knapp sechs Prozent auf 47 Millionen Tonnen. Die Erträge seien niedriger, weil Düngemittel und
Pflanzenschutz teurer geworden seien und deshalb weniger genutzt würden. Außerdem habe die feuchte Witterung die Bestellung der Felder verzögert. Der Bauernverband und der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter kündigten für die kommende Woche Proteste gegen die Agrardiesel-Steuer und die niedrigen
Milchpreise an.
Mit 47 Millionen Tonnen läge die Ernte bei Wintergetreide aber noch über dem langjährigen Mittel von 44 Millionen Tonnen. Die EU- Kommission geht laut Bauernverband von einer geringeren Erntemenge für die ganze Europäische Union aus. Sie werde um 6,2 Prozent auf 293,4 Millionen Tonnen zurückgehen.
Mehrere hundert Bauern demonstrierten am Freitag in Nürnberg und München gegen die Agrardiesel-Steuer. Sie beklagten gravierende Wettbewerbsnachteile deutscher Landwirte gegenüber französischen Bauern. Während in Frankreich der Liter Agrardiesel lediglich mit 0,7 Cent je Liter besteuert sei, liege der Steuersatz in Deutschland bei 40 Cent. In der kommenden Woche soll es auch in Berlin Proteste geben.
In Düsseldorf, München, Stuttgart, Kiel und Wiesbaden wollen am Montag Bäuerinnen gegen die niedrigen Milchpreise demonstrieren. Vor den Staatskanzleien von vier Bundesländern wollen sie in Zelten übernachten. In Hessen seien lediglich tagsüber Demonstrationen geplant. (dpa)