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07.05.2015 | 00:28 | Forschungsverbundvorhaben OptiScreen 

Pilznester im Getreidesilo vermeiden

Berlin - Im Kampf gegen Lebensmittel- und Futtermittelverschwendung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein Projekt zur Verbesserung der Lagerfähigkeit von Getreide.

Optimale Getreidelagerung?
(c) proplanta
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, hat heute an der Technischen Universität Berlin die Zuwendungsbescheide für das Projekt "Rohstoffscreening mit spektral-optischen Verfahren bei der Getreidelagerung – OptiScreen" an die Projektpartner übergeben. Durch ein Screening sollen Schimmelpilzgifte, sogenannte Mykotoxine, in Getreidesilos nahezu vollständig aufgespürt werden.

„Durch eine frühe Aussortierung belasteter Körner und einen sicheren Nachweis, dass  Getreide und andere eingelagerte getrocknete landwirtschaftliche Produkten frei von Pilzen sind, können wir den Schutz der Verbraucher verbessern, eine hohe Futter- und Lebensmittelqualität gewährleisten, einer Verschwendung wertvoller Ressourcen vorbeugen und auch finanzielle Verluste vermeiden“, sagte Bleser anlässlich der Übergabe.

Ziel von „OptiScreen“ ist die Entwicklung von optisch-spektroskopische Methoden zur Erkennung von Schimmelpilzen. Die neuen Verfahren zielen darauf ab, bereits vorhandene Getreidesortieranlagen in die Lage zu versetzen, befallene Körner sowie andere Fremdkörper (beispielsweise Larven und Puppen) auszusortieren. Dies kann einerseits direkt beim Einlagern des Getreides, aber auch zu einem späteren Zeitpunkt beim Umlagern des Siloinhalts erfolgen. Gleichzeitig sollen vorhandene Pilznester in Getreidesilos besser erkannt werden.

„Die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten ist Kernaufgabe unserer Agrar- und Verbraucherpolitik. Eine chargenspezifische Reduktion toxikologischer Kontaminanten dient der Produktsicherheit und damit dem Schutz der Verbraucher“, so Bleser.  Gleichzeitig können die durch Lagerverluste und chemische Bekämpfungsmaßnahmen entstehenden Kosten bei der Getreidelagerung reduziert werden. „Damit kann das Vorhaben einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft, die umweltschonend produziert und Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit miteinander verbindet, leisten“, sagte PSt Bleser.

Folgende Forschungseinrichtungen sind Teil des Verbundvorhabens: TU Berlin, Universität Potsdam, das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB), als Unterauftragnehmer die Laser- und Medizin-Technologie GmbH Berlin (LMTB). Die Verwertung ist bei erfolgreichem Projektabschluss durch die Industriepartner Röber Institut in Wutha-Farnroda, LLA Instruments GmbH in Berlin und Airsense Analytics GmbH in Schwerin gesichert.

Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich bei einer Laufzeit von drei Jahren auf rund 1,4 Millionen Euro. Das BMEL unterstützt das Projekt mit rund 1,1 Millionen Euro aus seinem Programm zur Innovationsförderung. Die beteiligten Industrieunternehmen tragen mit einer Eigenbeteiligung in Höhe von über 300.000 Euro zur Finanzierung des Projektes bei. (bmel)
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