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17.12.2010 | 11:04 | Ertragsermittlung 

High-Tech ermöglicht exakte Ertragsermittlung bei Silomais und Grünland

Freising - Nur was man misst, lässt sich gezielt steuern und optimieren.

Silomaisernte
(c) proplanta
Dies gilt gerade auch für Futterbaubetriebe, die Grasaufwuchs und Silomais zur Fütterung oder für Biogasanlagen produzieren. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) untersucht derzeit das Verbesserungspotenzial in der Grünlandbewirtschaftung und im Silomaisanbau.

Dabei arbeitet sie mit den Landwirtschaftsämtern, den Verbundpartnern in der Beratung und ausgewählten Pilotbetrieben zusammen. Interessierte Milchviehbetriebe können sich noch bis März 2011 bei der LfL, Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft, melden, wenn sie ihren Erträgen auf den Grund gehen wollen.

Die möglichst exakte Ertragsermittlung ist der Schlüssel zum Erfolg und eine wesentliche Stellschraube auf der Kostenseite: selbst die am Projekt beteiligten Wissenschaftler waren überrascht von den teilweise großen Ertragsunterschieden. So wurden beim Silomais Unterschiede von 50 bis zu 75 dt Trockenmasse pro ha und Schlag gemessen.

Beim Grünland war es noch deutlicher, der Ertrag einzelner Schläge differierte bis zum Faktor 4,5. Auf einer Fläche wurden z.B. nur 10 dt Trockenmasse pro ha geerntet, während es auf einer anderen beim selben Schnitt mehr als 45 dt Trockenmasse pro ha waren. Diese Ergebnisse unterstreichen einmal mehr das große Optimierungspotential vor allem bei der Grünlandbewirtschaftung.

Auf den Betrieben werden die Frischmasseerträge bei Silomais und Grasanwelkgut mittels Sensortechnik am Feldhäcksler erfasst. Die Messung des Trockensubstanzgehalts erfolgt je nach Hersteller mit verschiedenen Systemen, wie etwa der Nahinfrarotspektroskopie oder der Leitfähigkeitsmessung. Eine Verrechnung beider Werte liefert den Trockenmasseertrag pro Hektar. Damit ist erstmals mit vertretbarem Aufwand eine Ertragsermittlung bei Silomais und Grünland möglich und die bisherige Lücke bei der Ertragskartierung geschlossen. Mit Hilfe der Ertragskartierung, die bei fast allen Techniken mit der Georeferenzierung durch GPS möglich ist, können über mehrere Jahre Ertragszonen in den Schlägen identifiziert und die Bewirtschaftung daran angepasst werden.

Im Jahr 2011 werden in Zusammenarbeit mit den Herstellern die verschiedenen Systeme zur Erfassung der Trockensubstanzgehalte bei Grasanwelkgut und Silomais weiter getestet und optimiert. Außerdem soll die neue Technik im Rahmen eines Pilotvorhabens in Praxisbetrieben vermehrt zum Einsatz kommen. (LfL Bayern)
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