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08.08.2023 | 02:25 | Pferde als Nutztier 

Wie zu alten Zeiten: Rückepferde im Staatsforst im Einsatz

Erfurt - Zur Bewirtschaftung des Thüringer Staatswaldes werden in umweltsensiblen Bereichen weiterhin Rückepferde beim Holzeinschlag eingesetzt.

Rückepferde
(c) proplanta
Zwischen 10.000 und 12.000 Festmeter Holz würden jährlich von Pferden zu den Holzsammelstellen gebracht, teilte die Landesforstanstalt am Montag in Erfurt mit. Das mache einen Anteil von etwa einem Prozent des jährlich gewonnenen Holzes in dem rund 200.000 Hektar großen Staatswald aus.

Thüringenforst begründete den geringen Anteil mit dem Tierwohl. Etwa 10 bis 15 Prozent seines Körpergewichts könne ein gesundes, gut trainiertes Rückepferd über einen langen Zeitraum ziehen, ohne negative gesundheitliche Folgen davon zu tragen. Dabei seien Ruhephasen nötig - der Einsatz der Pferde könne nur einige Stunden am Tag dauern. Ein etwa 800 Kilogramm schweres Kaltblutpferd könne einen Fichtenstammabschnitt mit 25 Zentimeter Durchmesser und fünf Meter Länge aus dem Wald ziehen. Kurzfristig könnten es auch Stämme mit einem Durchmesser von bis zu 45 Zentimetern sein.

In Thüringen führten aktuell etwa ein halbes Dutzend hauptberuflicher Pferderücker die für Tier und Mensch gefährliche und körperlich anstrengende Arbeit aus. «Die Nachfrage nach dieser speziellen Forstdienstleistung ist mehrfach höher als das Angebot», erklärte ein Sprecher der Landesforstanstalt. Das Aufschichten der Stämme am Wegesrand würde von Forstmaschinen erledigt. Thüringenforst setze deshalb in seinen 24 Forstämtern möglichst auf eine Kombination von Tier und Maschine. Schwächere Holzstämme etwa aus jungen Wäldern oder Stammteile auf empfindlichen Waldstandorten seien das bevorzugte Einsatzgebiet für Rückepferde.
dpa/th
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