Mit einer seit diesem Jahr erlaubten früheren
Jagd auf Rehböcke und Schmalrehe sollen
Wildschäden durch Verbiss an Jungbäumen vermieden werden, sagte die Ministerin anlässlich des Landesjägertags am Samstag in Bad Blankenburg.
«Gerade die jungen Triebe der Waldbäume sind ein besonderer Leckerbissen für das Rehwild», sagte Karawanskij. Nach den massiven Waldschäden der vergangenen Jahre durch Stürme, Trockenheit und
Borkenkäfer müssten die Aufforstung und der Waldumbau noch effizienter vorangebracht werden.
Einer bis 2027 gültigen
Verordnung zufolge darf Rehwild in Thüringen nun bereits seit Anfang April und damit einen Monat früher als bislang gejagt werden. Die Ministerin verwies darauf, dass sich in neun anderen Bundesländern die Schonzeitverkürzung für den Aufwuchs an sensiblen Waldflächen als hilfreich erwiesen habe. Die frühere Jagd auf andere Wildarten in Thüringen dürfe nur nach vorheriger Prüfung in begründeten Einzelfällen genehmigt werden, sagte Karawanskij.
Der Landesjagdverband sieht die verkürzte
Schonzeit kritisch. Die Vorverlegung der Jagdzeit auf Rehböcke und Schmalreh ins zeitige Frühjahr hinein sei tierschutzrechtlich bedenklich und führe auch nicht zu einer Reduzierung des Rehwildbestandes, sagte Verbandspräsident Ludwig Gunstheimer. Waldumbau sei eine Generationenaufgabe und könne nicht alleine mit der Büchse erfolgen.
Thüringens
Jäger forderten zugleich Lebensraum für die
Wildtiere des Waldes, die Ruhezonen und Äsungsflächen bräuchten. Der Verband zählt in Thüringen nach eigenen Angaben mehr als 7.000 Mitglieder und vertritt damit mehr als die Hälfte der Jäger im Freistaat.