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22.06.2023 | 02:13 | Hitze-Sommer 

ZG Raiffeisen stellt sich auf mehr Trockenheit in Landwirtschaft ein

Karlsruhe - Vom Pflanzenschutz mit Drohne bis zum Regenwasser-Management: Das Karlsruher Handels- und Dienstleistungsunternehmen ZG Raiffeisen tüftelt angesichts des Klimawandels an nachhaltigen Lösungen.

Trockenheit Landwirtschaft
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(c) proplanta
«Wir müssen uns auf das Thema Trockenheit einstellen», sagte Vorstand Holger Löbbert am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz in Karlsruhe. Nach starken Einbußen beim Mais im vergangenen Jahr rechnet das Unternehmen auch in diesem Jahr wieder mit Ausfällen beim Mais und ebenso beim Getreide.

Im Geschäftsjahr 2022 hätten Ackerbaubetriebe zwar dank «Preis-Höhenflügen» an den internationalen Getreidemärkten ein gutes Einkommen gehabt. Die Getreideernte sei noch zufriedenstellend gewesen, doch beim Mais habe es teils deutliche Ertragseinbußen gegeben: Die Erfassungsmenge lag bei über 30 Prozent unter dem mehrjährigen Schnitt. Obst- und Weinbauern mussten wegen höherer Betriebskosten und internationalem Preisdruck kämpfen. «Generell bleiben die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft schwierig.»

Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe will Landwirten neue Lösungen bieten: So sei durch Drohnen für Steillagen im Weinbau der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln signifikant reduziert worden. Das spare Kosten und schone die Umwelt. Geplant sind neue Geschäftsmodelle etwa zum Humus-Aufbau und zur CO2-Speicherung. Mehrere Millionen Euro werden in zwei große Bio-Erfassungsstandorte investiert.

Trotz ungewisser Rahmenbedingungen habe die Gruppe das Geschäftsjahr 2022 positiv abgeschlossen, sagte Vorstand Lukas Roßhart. Der Umsatz stieg vor allem wegen stark gestiegener Rohstoffpreise in den Bereichen Agrar und Energie um 26,9 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Der Konzernjahresüberschuss lag mit 12,6 Millionen Euro etwas über dem Vorjahr. Den rund 5.000 Mitgliedern soll eine Dividende von drei Prozent ausgezahlt werden. Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen wegen eines Preis- und Nachfragerückgangs sowie Mehrkosten für Personal, Zinsen und Energie ein deutlich geringeres Ergebnis.
dpa/lsw
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