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25.09.2023 | 06:37 | Versicherungsschaden  

Positive Bilanz zur geförderten Mehrgefahrenversicherung in Bayern

Giessen - Eine positive Bilanz hat die Vereinigte Hagelversicherung zum Ablauf des ersten Jahres der in Bayern angebotenen Förderung einer Mehrgefahrenversicherung gezogen.

Mehrgefahrenversicherung
Der Freistaat fördert seit einem Jahr eine umfassende Absicherung gegen wetterbedingte Ernteausfälle - Enorme Nachfrage bei Landwirten, Winzern und Obstbauern. (c) proplanta
„Die Möglichkeit, seinen Betrieb umfassend gegen wetterbedingte Ernteausfälle abzusichern, hat bei den Landwirten, Winzern und Obstbauern in Bayern eine enorme Nachfrage erzeugt“, erklärte der Vorstand des Versicherungsunternehmens, Dr. Philipp Schönbach, am Dienstag Woche (19.9.) in Gießen. Schönbach zufolge sind in Bayern laut den Zahlen des dortigen Landwirtschaftsministeriums fast 150.000 ha in die Förderung gegangen. Rund die Hälfte davon seien über die Vereinigte Hagel abgesichert worden.

Bereits im ersten Jahr des Förderprogramms hätten rund 15 % der versicherten Betriebe auf ein gefördertes Mehrgefahrenpaket umgestellt. Angesichts der schweren Unwetter, die dieses Jahr weite Teile Bayerns heimgesucht haben, rechnet die Hagelversicherung auch für 2024 mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach der geförderten Mehrgefahrenversicherung. „Das Jahr 2023 hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt, wie wichtig ein umfassender Versicherungsschutz gegen Hagel, aber auch gegen die Gefahren Sturm, Starkregen, Frost und Trockenheit ist“, betonte Schönbach.

Weg von Ad-hoc-Zahlungen

Dass sich der Freistaat Bayern mit seinem Förderprogramm weg von staatlichen Ad-hoc-Zahlungen und hin zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung wendet, wird von Seiten der Vereinigten Hagel ausdrücklich begrüßt. „Der bürokratische Aufwand sowohl für die Verwaltung als auch für die Antragsteller ist bei staatlichen Ad-hoc-Hilfen enorm“, hob der Vorstandsvorsitzende Dr. Rainer Langner hervor. Zudem sei die Auszahlung für die Betriebe oft mit Unsicherheiten verbunden und beanspruche zu viel Zeit.

Das Jahr 2023 habe zudem gezeigt, dass auch die staatlichen Institutionen von dem Förderprogramm profitieren würden, so Langner. Insgesamt seien in diesem Jahr allein in Bayern durch Unwetter schätzungsweise mehr als 100 Mio Euro an Ertragsschäden entstanden. Diesen stünden etwa 17 Mio Euro gegenüber, die der Freistaat im selben Zeitraum für das Programm zur Förderung der Mehrgefahrenversicherung bereitstellt habe. Auch wenn dieses Verhältnis natürlich nicht jedes Jahr zu erwarten sei, trage eine feste Summe dazu bei, die staatlichen Haushaltsausgaben besser kalkulierbar zu machen, unterstrich der Vorstandsvorsitzende.

Unverzichtbares Instrument

Erschwingliche Versicherungslösungen stellen nach Ansicht von Langner ein unverzichtbares Instrument dar, um die Betriebe im Krisenfall finanziell absichern zu können: „Was es braucht, ist eine Absicherung gegen wetterbedingte Risiken, die sich auf viele Schultern verteilt und die sämtliche Gefahren in Deckung nimmt. Eine Vorsorge, wie sie die staatlich geförderte Mehrgefahrenversicherung ermöglicht.“ Das Förderprogramm des Freistaats sei daher ein wichtiger Meilenstein für das eigenverantwortliche Risikomanagement, der langfristig zu einer größeren Resilienz des Agrarsektors beitragen werde.
AgE
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