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07.09.2023 | 11:48 | Zuckerproduzent 

Nordzucker rechnet mit durchschnittlicher Rübenernte

Braunschweig - Für Zuckerproduzenten startet in diesen Tagen die wichtigste Phase des Jahres. Bis etwa Mitte Januar werden bei der sogenannten Kampagne die Rüben geerntet und in den Fabriken verarbeitet.

Nordzucker
Das sonnige Wetter in diesen Tagen lässt Zuckerproduzenten wie Nordzucker noch auf bessere Erträge hoffen. Denn die kommenden Wochen mit Rübenernte und Verarbeitung sind entscheidend für das ganze Jahr. (c) nordzucker
Der Nordzucker-Konzern aus Braunschweig will am Freitag mit den Öko-Rüben im Werk Schladen beginnen und hofft insgesamt auf ein durchschnittliches Ergebnis.

Das kühle Frühjahr mit wenig Niederschlag habe das Wachstum der Rüben zunächst verzögert, teilte der Konzern mit. Der Regen in jüngster Zeit habe sich dann zwar positiv auf die Entwicklung ausgewirkt, führe aber auch zu niedrigen Zuckergehalten. Sollte sich der aktuelle Sonnenschein in den nächsten Wochen fortsetzen, könnten auch diese noch deutlich ansteigen, hieß es aus dem Unternehmen.

Neben Schladen verarbeitet Nordzucker nach eigenen Angaben Rüben aus ökologischem Anbau noch in Nykøbing (Dänemark) und Kèdainiai (Litauen) zu Beginn der Kampagne. Die anderen Werke in Deutschland und mehreren europäischen Ländern starten dann bis Anfang Oktober mit konventionell erzeugten Rüben. Die Verarbeitung von Zuckerrohr in den australischen Werken laufe bereits seit Mitte Juni.

Die letzte Kampagne hatte der Zuckerkonzern wegen schwieriger Wetterbedingungen in mehreren Regionen mit Einbußen abgeschlossen. Die aktuelle Prognose für eine durchschnittliche Ernte und Produktion basiere unter anderem auf den Ergebnissen erster Proberodungen in den Anbauregionen, sagte Nordzucker-Chef Lars Gorissen.

Dank hoher Zuckerpreise hatte Europas zweitgrößter Produzent die kriegsbedingten Krisen gemeistert und das Geschäftsjahr 2022/2023 (Ende Februar) mit einem deutlich erhöhten Gewinn von 182 Millionen Euro abgeschlossen. Der Umsatz stieg dabei um 16 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wie der Konzern im Mai mitteilte. Nach damaliger Einschätzung des Managements könnte das Ergebnis für das aktuelle sogar noch besser ausfallen.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Produktion will das Unternehmen an diesem Donnerstag eine Elektro-Schaltanlage im Werk Nordstemmen in Betrieb nehmen. Es handelt sich nach Konzernangaben um eine der ersten Anlagen in der Lebensmittelerzeugung in Deutschland, die mit klimaneutralem Isoliergas betrieben wird. Auf das bislang gebräuchliche Fluorgas Schwefelhexafluid (SF6) könne verzichtet werden.

«Diese Investition Nordzuckers ist ein sehr gutes Beispiel für die in Niedersachsen bedeutende Agrar- und Ernährungswirtschaft», sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Die neue Anlage sei so geplant, dass sie auch weitere Energiesparprojekte mit abbilden könne, sagte Werkleiter Elmar Kuhnt. Ab 2024 sollen etwa durch nochmaliges Komprimieren von Prozessdampf rund 11.000 Tonen CO2 eingespart werden.

Neben Schladen und Nordstemmen produziert Nordzucker in Niedersachsen noch in Uelzen, Clauen und Groß Munzel sowie in Klein Wanzleben in Sachsen-Anhalt. An zusammen 21 europäischen und australischen Standorten beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
dpa/lni
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