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01.12.2008 | 08:01 | GV-Mais 

Monsanto weist österreichische Maisstudie zurück

Saint Louis - Am 11. November veröffentlichte das österreichische Ministerium für Gesundheit, Familie und Jugend einen Bericht über drei Studien, die die Auswirkungen von gentechnisch verändertem Mais auf die Vermehrungsfähigkeit untersuchten.

Maisstudie
(c) proplanta
Ein Ergebnis einer dieser Studien wurde als eine mögliche Auswirkung auf die Fortpflanzung der Versuchsmäuse interpretiert. Diese noch unveröffentlichten Studien waren weder einem Peer-Review noch einer Analyse durch unabhängige Wissenschaftler unterzogen worden. Zu dem Zeitpunkt, als der Bericht der Presse vorgestellt wurde, wies der Projektleiter Prof. Jürgen Zentek darauf hin, dass die drei Studien seines Teams in sich nicht konsistente Ergebnisse aufwiesen und als vorläufig gewertet werden sollten.

Seitdem wurde die unveröffentlichte Studie von mehreren Wissenschaftlern überprüft; darunter zwei international anerkannten Experten auf dem Gebiet der Fortpflanzungstoxikologie: Dr. John DeSesso, leitender Wissenschaftler der gemeinnützigen Gruppe Nobilis, und Dr. James Lamb, der momentan für die Weinberg Gruppe tätig ist. Lamb entwickelte während seiner Tätigkeit im U.S. Department of Health and Human Services, National Toxicology Program (Gesundheitsministerium der Vereinigten Staaten, Toxikologie-Programm) ein Studienformat, das von den österreichischen Forschern angewendet wurde. Sowohl Lamb als auch DeSesso kamen zu dem Schluss, dass die Studie signifikante Schwachstellen aufweist, die die Validität der Ergebnisse ernsthaft in Frage stellen. Sie stimmten Zentek zu, dass die Ergebnisse in sich nicht konsistent seien, folgerten aber, dass es keine Beweise für negative Auswirkungen der gentechnisch veränderten Pflanze gibt.

Innerhalb von 24 Stunden, nachdem die vorläufigen Ergebnisse veröffentlicht worden waren, gaben Greenpeace und das Center for Food Safety (CFS) Pressemitteilungen heraus, in denen sie den Rückruf und Stopp von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen und Nahrungsmitteln fordern. „Zum wiederholten Mal haben diese Organisationen gezeigt, dass ihr primäres Interesse reißerischen Schlagzeilen gilt und nicht wissenschaftlichen Inhalten“, so Jerry Hjelle, Leiter der Zulassung von Monsanto. „Immer wenn eine Studie wie diese veröffentlicht wird, rufen Greenpeace und das CFS laut um Hilfe, obwohl keine Gefahr da ist. Und immer wieder ergibt die wissenschaftliche Überprüfung dann, dass gentechnisch veränderte Pflanzen und Nahrungsmittel sicher sind.“ (PD)


Weitere Informationen:
> Dr. Lambs Überprüfung der österreichischen Mäusestudie
> Monsantos technische Überprüfung der Mäusestudie
> Monsantos Position zur österreichischen Mäusestudie
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