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01.08.2013 | 14:31 | Maiswurzelbohrer 

Erste Diabrotica-Fänge in 2013

Stuttgart/Hohenheim - Der Westliche Maiswurzelbohrer ist wieder im Anflug. Bislang wurden in diesem Jahr 35 Käfer aus Baden-Württemberg gemeldet, berichtet das Agrar-Fachportal Proplanta.

Maiswurzelbohrer 2013
(c) proplanta
Die ersten Käfer flogen am 15./16. Juli im Landkreis Emmendingen in eine Falle des Regierungspräsidiums Freiburg, es folgten weitere Meldungen aus dem Kreis Breisgau-Hochschwarzwald und dem Ortenaukreis.

> Diabrotica-Verbreitungskarte 2013

Die ersten Exemplare des Maisschädlings sind damit zwar kaum später als 2012 aufgetaucht, wo die ersten Tiere am 12. Juli ebenfalls im Landkreis Emmendingen gefangen wurden. Die letztjährigen Fangzahlen bis Ende Juli beliefen sich in Baden-Württemberg jedoch bereits auf 770 Käfer. In Bayern wurden im Vorjahr am 26. Juli die ersten 15 Käfer bei Regensburg gemeldet, dieses Jahr wurden dort bisher noch gar keine Funde publik.

Die Maiskulturen hinken in ihrer Entwicklung in diesem Jahr hinterher, da die niedrigen Frühjahrstemperaturen dem wärmeliebenden Mais einen schlechten Start bereiteten. Ob der Maiswurzelbohrer dadurch nur ebenfalls später auftritt oder insgesamt der Befalldruck geringer ist als im Vorjahr, dürfte wesentlich von der Witterung bzw. der Entwicklung der Maiskulturen in den nächsten Wochen abhängen.

Eine starke Zunahme der Maisanbaufläche in den Haupt-Befallsgebieten, die dem Schädling Vorschub leisten könnte, ist 2013 allerdings nicht zu verzeichnen. Im Südwesten beläuft sich der Maisanbau auf insgesamt 194.700 ha - 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. In Bayern nahm die Anbaufläche geringfügig um 0,5 Prozent zu und beträgt nun rund 540.000 Hektar.

Der Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera LeConte) zählt weltweit zu den wirtschaftlich bedeutendsten Schädlingen im intensiven Maisanbau. Die von ihm jährlich verursachten Schäden liegen bei ca. 1 Mrd. US-Dollar. Umgangssprachlich wird der Maisschädling daher auch als „Eine-Milliarde-Dollar-Käfer“ bezeichnet. Weltweit sind inzwischen über 20 Millionen Hektar Maisfläche befallen.

Die Ertragsverluste liegen bei einem Befall von etwa 2,5 Millionen Käfern pro Hektar zwischen 20 und 30 Prozent. Bei extrem starkem Aufkommen können die Ernteeinbußen sogar bis zu 90 Prozent betragen. Etwa 4-5 Jahre nach dem erstmaligen Auftreten muss mit Ernteverlusten gerechnet werden.

In Deutschland wurde erstmals im Jahr 2007 von Diabrotica-Funden berichtet. Seitdem wird die Ausbreitung des Käfers durch ein Monitoring seitens des Amtlichen Pflanzenschutzdienstes verfolgt. Der Westliche Maiswurzelbohrer wird in der EU als Quarantäneschädling eingestuft. Es besteht daher Meldepflicht, bei Feststellung eines Befalls müssen Befalls- und Sicherheitszonen ausgewiesen werden.

Die Karte der Diabrotica-Funde auf www.diabrotica.de zeigt den Verlauf der Ausbreitung seit dem ersten Auftreten in Deutschland. Aktuelle Informationen zum Auftreten des Schädlings in diesem Jahr sowie neue Fundorte werden auf dem Diabrotica-Portal laufend ergänzt. (proplanta)
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