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22.06.2013 | 09:03 | Risiko und Chancen 

Unternehmen könnten Umweltveränderungen für sich nutzen

London - Klimawandel und Wasserknappheit sind nach einem Bericht des UN-Umweltprogramms (Unep) für Unternehmen Risiko und Chance zugleich.

Klimawandel
(c) proplanta
Einerseits müssten Firmen sich in den kommenden Jahren mit neuen Problemen durch extreme Wetterbedingungen oder den Rückgang von Rohstoffen auseinandersetzen, heißt es in der am Freitag in London vorgestellten Studie. Andererseits könnten sie, wenn sie die richtigen Weichen stellten, zum Beispiel von der Entwicklung alternativer Energien oder umweltverträglicher Techniken ökonomisch profitieren. Laut Unep ist jede Branche anders betroffen:

- Baubranche: Steigende Energiepreise und Wasserknappheit werden zur immer größeren Herausforderung. Gleichzeitig steigt der Bedarf nach umweltverträglicheren Häusern und entsprechender Infrastruktur - ein Wachstumsgebiet für die Branche. Auch könnte es mehr Aufträge für Dämme oder Bauten, die extremen Wetterbedingungen standhalten, geben.

- Chemiebranche: Der Druck zum besseren Umgang mit Chemieabfällen wächst, zudem dürften die Regularien für die Branche schärfer werden. Wachstumsfelder sind Chemikalien, die zum Beispiel für energieeffizientes Licht oder zur Gewinnung erneuerbarer Energien sowie zur Wasseraufbereitung gebraucht werden.

- Strom: Bis zum Jahr 2035 könnte der weltweite Strombedarf dem Unep zufolge rund 70 Prozent über dem des Jahres 2009 liegen. Die Zukunft sieht der Bericht in erneuerbaren Energien.

- Finanzbranche: Versicherer müssen auf die wachsende Zahl der Katastrophen reagieren und entsprechende Produkte entwickeln, um profitabel zu bleiben.

- Essen und Trinken: Kaum eine andere Industrie ist laut Unep so anfällig für Umweltveränderungen. So können sich verändernde Wetterbedingungen die Anbaugebiete verschieben, zudem sinkt der Fischbestand in den Weltmeeren. Doch die Nachfrage nach ökologisch angebauten Lebensmitteln wächst dem Bericht zufolge, zudem könnten stärker Klima-resistente Lebensmittel Chancen bieten.

- Gesundheitsbranche: Ein Verlust an Artenvielfalt führt dazu, dass weniger Medikamente neu entdeckt werden. Die Nachfrage nach Medizin dürfte durch die steigende Luftverschmutzung und Krankheiten, die durch schmutziges Wasser ausgelöst werden, steigen.

- Tourismus: Extremes Wetter oder andere Veränderungen können das Aus für viele Touristenziele bedeuten. Immer mehr Menschen entscheiden sich jedoch für Natur- und Öko-Tourismus und sind auch bereit, mehr dafür zu zahlen.

- Transport: Strengere Abgas-Vorschriften und extremeres Wetter stellen die Branche vor Herausforderungen. Die Entwicklung von umweltfreundlichen Transportmöglichkeiten hat laut Unep jedoch Zukunft und wird unter anderem von den Regierungen unterstützt. (dpa)
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