Erst Taiwan, dann Chinas Küste: Mit voller Wucht schlägt Taifun «Nepartak» zu. Häuser stürzen ein, es gibt Überschwemmungen und Erdrutsche. Hunderttausende flüchten - die Opferzahl kann steigen. (c) proplanta
Die Zahl der Opfer könne noch steigen. Mehr als 1.000 Häuser seien zerstört worden. Der Wirbelsturm, der sich zu einem tropischen Sturm abschwächte, habe Chaos ausgelöst. Bei Evakuierungen seien fast eine halbe Million Menschen in neun Städten vorübergehend in Sicherheit gebracht worden.
Nachdem der
Wirbelsturm am Vortag in Taiwan gewütet hatte, traf er am Samstag mit stürmischen Böen und heftigen Regenfällen auf Chinas Küste. Felder, Dörfer und Stadtgebiete seien überschwemmt, Straßen zerstört worden, berichtete Xinhua. 49.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen seien in Fujian beschädigt worden, davon 4.500 Hektar völlig zerstört. Die Stromversorgung sei teilweise ausgefallen.
Die Wetterämter meldeten Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde. Fünf Flughäfen seien geschlossen und fast 400 Flüge gestrichen worden. Mehr als 33.000 Schiffe seien in die Häfen zurückgerufen worden. Die Fährverbindungen nach Taiwan wurden unterbrochen. «Nepartak» sollte noch über Sonntag hinaus für heftige Niederschläge sorgen. Für die fünf Provinzen Fujian, Jiangxi, Shanxi, Sichuan und Zhejiang galt die zweithöchste Alarmstufe «Orange».
Bei den sommerlichen Unwettern, Hagelstürmen,
Überschwemmungen und Erdrutschen in China sind seit dem 30. Juni nach amtlichen Angaben mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen. 73.000 Häuser wurden zerstört. Fast zwei Millionen Menschen wurden vorübergehend in Sicherheit gebracht. Mehr als eine Million Menschen brauchten dringend Hilfe, um in der Not über die Runden zu kommen, berichtete das Innenministerium.
In Taiwan waren durch den Taifun zuvor drei Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Taiwans Ministerpräsident Lin Chuan besuchte am Samstag die besonders schwer getroffene Gemeinde Taitung. Er traf Soldaten, die bei den Aufräumarbeiten halfen.