Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.04.2016 | 12:32 | Ölunfall 

Richter billigt Einigung mit BP nach Deepwater Horizon-Katastrophe

Houston - Ein US-Richter hat endgültig eine Einigung mit dem britischen Energiekonzern BP über die Zahlung von rund 20,8 Milliarden Dollar in Folge der Explosion der Ölplattform «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko gebilligt.

Deepwater-Horizon-Katastrophe
2010 explodierte die Ölplattform «Deepwater Horizon» vor der US-Golfküste. Monatelang strömte Öl ins Meer, jahrelang wurde um Schadenersatz gerungen. BP muss über 20 Milliarden Dollar zahlen - doch ist froh um die Einigung. (c) proplanta
Der Deal war bereits vor Monaten abgeschlossen worden, am Montag (Ortszeit) gab Richter Carl Barbier in New Orleans den entscheidenden Segen. US-Justizministerin Loretta Lynch sprach von der «größten Strafe aller Zeiten wegen Umweltvergehen.» Nun folge eines der größten Renaturierungsprogramme aller Zeiten. Nach Angaben des Ministeriums sollen Lebensräume wiederhergestellt, die Wasserqualität verbessert und Meeresressourcen geschützt werden.

Ein Sprecher des britischen Ölkonzerns BP sprach in London von einer «historischen Einigung». Man sei erfreut, dass der Richter zustimmte. Es handele sich um die zivilrechtliche Einigung von BP mit der US-Regierung, Bundesstaaten an der Golfküste sowie mit Kommunen. Das Geld müsse in den nächsten 18 Jahren gezahlt werden.

Bei der Explosion der «Deepwater Horizon» im April 2010 kamen elf Menschen ums Leben. Über Monate konnte das Leck am Bohrloch nicht geschlossen werden - 3,19 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen nach Berechnung eines US-Gerichtes ins Meer. Es war eines der größten Unglücke in der Geschichte der Erdölförderung auf See. Erst nach vier gescheiterten Anläufen und 87 Tagen konnten Ingenieure eine Stahlglocke über die offene Quelle stülpen und den starken Strom aus dem Ölfeld stoppen. Mehr als 2.000 Kilometer Küste wurden verschmutzt.

Allerdings kommt die Katastrophe BP alles in allem weitaus teurer als die 20,8 Milliarden Dollar. Ende 2015 ging der Konzern von Gesamtkosten von 55,5 Milliarden Dollar aus. Dabei sind neben diversen Strafzahlungen und Schadenersatz auch die Kosten von rund 14 Milliarden Dollar für die Schließung des Öllecks am Meeresgrund und anschließende Reinigungsarbeiten eingeschlossen - sowie weitere Kosten, die noch zusätzlich auf BP zukommen könnten.

Allein in einem Strafrechtsprozess hatte sich BP mit dem US-Justizministerium 2013 auf vier Milliarden Dollar geeinigt, in einer Vereinbarung mit geschädigten Geschäftsleuten und Bürgern auf 7,8 Milliarden Dollar.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erneut giftige Goldalgen in der Oder in Polen entdeckt

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?