Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.01.2024 | 08:43 | Wolfsmanagement 

NRW-Landwirtschaftsministerin für Abschuss von Problem-Wölfen

Düsseldorf - Im Streit über den vorrangigen Schutz von Wölfen oder Weidetieren mahnt Nordrhein-Westfalens Agrarministerin Silke Gorißen mehr Verständnis für die Tierhalter an.

Wolfsabschuss
(c) chphotography86 - fotolia.com
«Ich bin nicht gegen den Wolf, aber er darf nicht zu einer Bedrohung unserer Weidetierhaltung werden», sagte die CDU-Politikerin der «Rheinischen Post» (Mittwoch). «Erst einmal ist es gut, dass wir für die Problemtiere Abschüsse mit in den Fokus nehmen.»

Es gäbe weniger Fürsprache für Wölfe, wenn die Menschen sich vor Augen halten würden, was die Raubtiere anrichten könnten, sagte die Ministerin. Das Leid der Opfer sei massiv und der wirtschaftliche Verlust groß. «Wer seine Stimme pro oder kontra Wolf erhebt, sollte sich damit auseinandersetzen», empfahl Gorißen. «Ich glaube, das würde zu einer Versachlichung des Themas führen.»

Nachdem Umweltschützer die Abschusserlaubnis für die sogenannte Problemwölfin «Gloria» am Niederrhein vorläufig gerichtlich gestoppt hatten, wird auf eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts gewartet. Mit «Gloria» werde das Problem allerdings nicht verschwinden, prognostizierte die Ministerin. «Sie hat wahrscheinlich ihre Jungtiere angelernt, über Zäune zu springen.» Es müsse möglich sein, Weidetiere ohne Angst vor weiteren Rissen draußen zu halten. «Wir müssen davon wegkommen, dass großes Tierleid auf den Weiden einfach hingenommen wird.»

Die oft kompromisslos geführte Debatte der Wolfsschützer und der Gegner beunruhigt die CDU-Politikerin. «Ich habe Sorge, dass aggressive Wolfsbefürworter Personen, die mit einem Abschuss beauftragt werden, bedrohen und gefährden werden», sagte sie der RP. «Ich könnte mir vorstellen, dass jemand beauftragt wird, der nicht aus der Region kommt - vielleicht sogar aus dem Ausland.»
dpa/lnw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 Mecklenburg-Vorpommern will Gesetzesänderung für Entnahme von Problemwölfen

 Immer weniger, immer größer - Konzentration in der Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern

 Der Wolf muss bejagt werden

 Verwaltungsgerichtshof kassiert bayerische Fischotter-Verordnung

  Kommentierte Artikel

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen