Der Deutsche Wetterdienst sagte am Montag nur noch geringe Niederschläge für die kommenden Tage voraus. An den Pegeln Maxau, Speyer und Mannheim fielen die Rhein-Pegelstände am Montagmorgen, wie das Hochwassermeldezentrum in Mainz mitteilte. Auch in Koblenz wurde die Scheitelwelle am Montagvormittag erreicht. Bonn und Köln sollten am Montag bald folgen. «Flussabwärts werden die Höchststände morgen (Dienstag) erwartet», hieß es weiter.
Beim Rhein wurde am Montag auf einem Abschnitt bei Speyer die Hochwassermarke II unterschritten und damit die Sperre für die Schifffahrt in diesem Bereich wieder aufgehoben. In Maxau war der Fluss am späten Nachmittag wieder schiffbar, am Abend wurde in Mainz die Hochwassermarke II unterschritten, wie das Hochwassermeldezentrum Mainz mitteilte. Weiter flussabwärts zwischen Bingen und Köln sollte dies erst am Dienstag und Mittwoch der Fall sein.
In Trier an der Mosel fiel der Pegelstand in der Nacht zum Montag unter die Acht-Meter-Marke, wie das Hochwassermeldezentrum Mosel mitteilte. «Und wir gehen davon aus, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird», sagte Sprecher Michael Schuhmacher. Am Dienstag könnte der Pegelstand in Trier bereits unter sieben Metern liegen: «Dann wird voraussichtlich auch die Schifffahrt wieder möglich sein.» Alle anderen Pegelstände an der Mosel fielen am Montag ebenfalls.
Am Wochenende hatte das
Hochwasser viele Anwohner auf Trab gehalten. Besonders an der Mittelmosel wurden Straßen überflutet, das braune Wasser drang in etliche Keller und Häuser ein. «Wir fangen jetzt langsam an mit dem Saubermachen», sagte der Bürgermeister von Ürzig im Kreis Bernkastel-Wittlich, Arno Simon, am Montagmorgen. Die Bürger reinigten ihre Keller und Flure, die Gemeinde die Straßen. Rund 30 Häuser in der erste Reihe an dem Fluss seien betroffen, schätzte er.
Der höchste Wert dieses Mosel-Hochwassers war am Freitagmorgen bei 8,50 Metern in Trier gemessen worden. Befürchtungen eines Anstiegs auf mehr als neun Meter hatten sich nicht bewahrheitet. «So sind wir noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen», sagte Simon.
In Koblenz, wo die Mosel in den Rhein mündet, zog die Feuerwehr eine positive
Zwischenbilanz der fast vier Kilometer langen mobilen Hochwassermauer, die erstmals im Ernstfall zum Einsatz kam. «Wir sind absolut zufrieden», sagte ihr Sprecher Manfred Morschhäuser am Montag. Die Anwohner seien glücklich: «Sie hätten sonst nasse Füße bekommen und hätten Sachen wegräumen müssen.» Die Mauer schützt drei Stadtteile. Sie hat 47,7 Millionen Euro gekostet. Sie ist für einen Rhein-Wasserstand von 8,45 Metern ausgelegt. Der Scheitel am Montagmorgen erreichte 7,53 Meter.
Morschhäuser warnte aber auch, dass die Wasserstände nur sehr langsam fielen. Straßensperrungen und Busumleitungen blieben in Koblenz vorerst bestehen. Auch in etlichen anderen Gemeinden an Rhein und Mosel beeinträchtigte das Hochwasser weiter den Alltag. In Vallendar nahe Koblenz zum Beispiel mussten Autofahrer für die Durchfahrt parallel zum Rhein auch am Montag eine Umleitung mit zahlreichen zusätzlichen Kilometern über Höhr-Grenzhausen im Westerwald in Kauf nehmen. Manche Gebäude waren in Vallendar wie auch in anderen Rhein- und Moselgemeinden weiterhin nur über Stege zu erreichen.