Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.05.2009 | 14:00 | Klimawandel 

Handlungsfelder im Klimaschutz: Was kann die Landwirtschaft tun?

Bonn - Die Folgen des Klimawandels sind mehr denn je in aller Munde. Auch die Landwirte berührt das Thema seit geraumer Zeit.

Klimaschutz
(c) proplanta
Ein wichtiger Aspekt dabei ist: Welchen aktiven Beitrag zur Verminderung des Klimawandels kann die Landwirtschaft in Mitteleuropa in dieser Situation leisten? Um Antworten auf diese Frage ging es Wolfgang Reimer, Unterabteilungsleiter aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in seinem Vortrag anlässlich des diesjährigen Fachgesprächs des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften in Bonn.

Auch die Landgesellschaften tragen bereits heute im Rahmen ihrer Aktivitäten und der Umsetzung der staatlichen Förderung zur Minderung der Treibhausgase bei - beispielsweise durch das Entfernen von Drainagen dort, wo eine Wiedervernässung sinnvoll ist. Am wichtigsten ist es nach Aussage von Reimer, die CO2-Senken zu nutzen, vor allem im Forst und über einen höheren Humusgehalt der Böden. Dazu gehört auch, fossile Energie durch nachwachsende Rohstoffe zu substituieren und die Treibhausgas-Emissionen im Pflanzenbau, in der Düngung und in der Tierhaltung zu vermindern.

Das ist im Einzelnen für die Landwirte gar nicht so leicht. Beispielsweise sind der Humusaufbau und die Bewirtschaftung von Böden mit hohem Humusgehalt in der Praxis anspruchsvolle Aufgaben. In seinem Vortrag nannte Reimer zehn Handlungsfelder, in denen die Landwirtschaft zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen beitragen kann.

An erster Stelle steht der Verzicht auf Grünlandumbruch bzw. die Rückumwandlung von Acker- in Grünland. Dann können meliorierte, d. h. trocken gelegte Flächen wieder rückvernässt werden. Auch kleinere Tierbestände tragen zu einer Reduktion der Treibhausgase bei. Eine optimierte Düngung und bessere Stickstoff-Bilanzierung wirken sich im einzelnen Betrieb positiv aus. Bei der Bodenbearbeitung kann an der einen oder anderen Stelle Energie eingespart werden. In der Fütterung liegt ebenfalls noch Optimierungspotenzial. Ein weiteres Handlungsfeld ist die Energieeffizienz der Gebäude. Hier findet sich ein weiterer Ansatzpunkt für die Landgesellschaften, Klima schonendes Verhalten in der Landwirtschaft zu unterstützen. Schließlich kann auch die Aufforstung von landwirtschaftlichen Grenzertragsflächen Klima schonende Auswirkungen haben. (aid)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bundesrat billigt Änderungen am Klimaschutzgesetz

 Papst nennt Zerstörung der Umwelt Sünde

 Energiewende in Bayern krankt an Vielzahl von Problemen

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Eon bestätigt nach solidem ersten Quartal seine Jahresziele

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig