Sachsen-Anhalt: Landstraße bei Kamern durchbrochen - Deich bei Heinrichsberg hältDer Bundeswehr ist am Donnerstagmorgen im Hochwassergebiet im Landkreis Stendal der Durchbruch der Landstraße 18 gelungen. Wie der Krisenstab der Landesregierung mitteilte, arbeiten die Einsatzkräfte nördlich von Kamern derzeit noch an einer Durchflussvorrichtung. Dann soll das Wasser in der Region durch den Durchbruch nördlich in Richtung der Havelpolder abfließen. Bisher hatten sich die Wassermassen an der höher gelegenen Straße gestaut. Die Einsatzkräfte versprechen sich von dem Durchfluss eine Entlastung nach dem Deichbruch bei Fischbeck.
Nach Angaben des Krisenstabs sind in dem Gebiet inzwischen rund 6.460 Menschen in Sicherheit gebracht worden. In den betroffenen Orten sind jedoch immer noch Menschen, unter anderem, um ihre Tiere vor dem
Hochwasser zu schützen. Die noch in den Orten gebliebenen Menschen sollen heute mit Booten und Hubschraubern versorgt werden.
Die Lage am Deich bei Heinrichsberg im Landkreis Börde ist in der Nacht stabilisiert worden. Die Bundeswehr sicherte den Elbe-Deich nördlich von Magdeburg mit großen Sandsäcken, wie der Katastrophenstab des Landkreises mitteilte. Zwei Hubschrauber waren dazu im Einsatz. Zuvor war es am Mittwoch an einer Stelle zu einer kleinen Absenkung der Deichkrone gekommen. Auch am Morgen waren rund 200 Kräfte der Feuerwehr, der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerks im Einsatz, um den Deich weiter zu stabilisieren. Ein Sprecher des Katastrophenstabs erklärte, die Arbeiten würden voraussichtlich bis zum Mittag dauern.
Ein weiterer Schwerpunkt des Hochwassers war am Morgen noch immer der Elbe-Saale-Winkel. Große Flächen und mehrere Orte bleiben überspült. In Aken (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) und Breitenhagen (Salzlandkreis) sorgen zwei Schöpfwerke dafür, dass das Wasser nicht richtig abgepumpt werden kann.
Landesweit sind die Pegel von Elbe und Saale weiter gesunken. Dennoch bleibt die Lage angespannt. In Sachsen-Anhalt sind nach Angaben des Krisenstabs der Landesregierung noch rund 16 400 Menschen evakuiert. In Magdeburg konnten dagegen die meisten Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Lediglich im Süden der Stadt gab es noch Ausnahmen.