Erste Schweinepreise geben nach. (c) proplanta
Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: Die Fleischnachfrage am Binnenmarkt und in Drittländern ist im April nicht in Schwung gekommen, und es steht nun eine Feiertagswoche mit reduzierten Schlachtungen bevor. Das vormals begrenzt verfügbare Schlachtschweineangebot ist damit nicht mehr knapp.
Schlachtunternehmen in Dänemark und teilweise in den Niederlanden nutzen dies aus, um ihre Ankaufspreise um einige Cent zu senken und Margen aufzubessern. In Italien stand die Leitnotierung ebenfalls unter Druck und gab im Schnitt um rund 3 Cent je Kilogramm Lebendgewicht nach. Verantwortlich dafür war das Vorrücken der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf die Produktionsgebiete von Parmaschinken, was für Marktunsicherheit und neue Exportsperren sorgte.
Alle Schweine zu verkaufen
In Deutschland konnten sich die großen Schlachtunternehmen mit ihrer Forderung nach einem Notierungsrückgang nicht durchsetzen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) räumte zwar ein, das Nachfrageimpulse am Fleischmarkt fehlten, doch könnten alle Mastschweine verkauft werden. Der VEZG-Leitpreis blieb am Mittwoch (24.4.) mit 2,20 Euro/kg Schlachtgewicht stabil. Die Wettervorhersage lässt für den Monatswechsel und den 1. Mai grillfreundlicheres Wetter erwarten, weshalb die Schweinefleischnachfrage anziehen sollte.
Auch in Frankreich blieb die Schlachtschweinenotierung mit 2,031 Euro/kg Schlachtgewicht stabil. Es konnten bei der Auktion jedoch 11 % der Schweine nicht verkauft werden. In Österreich, Belgien und Spanien blieben die Leitnotierungen ebenfalls unverändert. Seinen Abschlag von 4 Cent beim Schweineeinkauf begründete Danish Crown mit gefallenden Preisen für Vorderteile und Schinken am EU-Markt sowie den schwachen Drittlandsexporten. Da von Kunden weitere Abschläge nicht ausgeschlossen würden, verhielten sie sich bei den Bestellungen abwartend.
EU-Preis knapp behauptet
In der gesamten EU konnten sich die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 21. April nur knapp behaupten. Laut Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten 218,92 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt; das waren 0,85 Euro oder 0,4 % weniger als in der Vorwoche. Unter Druck standen vor allem die Märkte in Osteuropa. So gaben die Schlachtschweinepreise in Lettland, Litauen, Ungarn, Polen, der Slowakei und Rumänien zwischen 0,8 % und 2,6 % nach.
In Skandinavien wurde in Schweden und Finnland 0,9 % beziehungsweise 0,4 % weniger gezahlt. Weigehend unverändertes Geld im Vorwochenvergleich erhielten die Mäster in Deutschland, Belgien, Dänemark und Frankreich. Für Italien und die Niederlande gab es keine Meldung. Lediglich für Irland wurde ein Preisanstieg im Vorwochenvergleich ausgewiesen, der sich auf 1,1 % belief.