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08.07.2018 | 14:48 | Ölschrotverbrauch 

Landwirte verfüttern so viel Raps- und Sonnenblumenschrot wie nie

Berlin - Noch nie standen Raps- und Sonnenblumenschrot als Eiweißfuttermittel bei den deutschen Landwirten so hoch imKurs wie im vergangenen Jahr.

Ölschrotverbrauch
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Verbrauch Ölschrote in Deutschland
Wie der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) am Donnerstag (5.7.) berichtete, wurden 2017 insgesamt 4,3 Mio t Rapsschrot verfüttert und damit 300.000 t oder 7,5 % mehr als im Vorjahr. Bei Sonnenblumenschrot verzeichnete der Verband einen Anstieg um die Hälfte auf 450.000 t.

Die Nachfrage nach Sojaschrot sank dagegen. Hier meldete OVID einen kräftigen Rückgang, und zwar um 400.000 t oder fast 10 % auf 3,7 Mio. t. Damit fiel Sojaschrot hinter Rapsschrot als Futtermittel zurück. „Anscheinend kommen die Landwirte ab 2017 verstärkt den Forderungen nach einer gentechnikfreien Fütterung nach, so dass sie zunehmend auf Raps- und Sonnenblumenschrot umstellen“, erklärte OVID-Geschäftsführerin Petra Sprick . Der Verband erinnerte aber daran, dass Deutschland beim Sojaschrot noch immer stark auf Importe, insbesondere aus Süd- und Nordamerika, angewiesen sei.

Mit 19.000 ha Anbaufläche und einer Produktion von 61.000 t hat die Sojabohne in Deutschland 2017 laut OVID noch immer eine nur sehr kleine Rolle gespielt. Gemessen am gesamten Sojaschrotverbrauch habe das einem Anteil von 1,3 % entsprochen. Zwar sei Raps mit einer Erntemenge von 22 Mio. t im vergangenen Jahr die wichtigste europäische Eiweißfutterpflanze gewesen, dennoch habe der Selbstversorgungsgrad mit Proteinfutter in Deutschland und auch in der EU bei gerade einmal rund 35 % gelegen, stellte der Verband fest.

Die Lücke hätten die Landwirte überwiegend durch Sojaimporte aufgefüllt.An den sonstigen Körnerleguminosen, die zur Proteinversorgung von Rind, Schwein und Geflügel im Einsatz sind, wurden nach Verbandsangaben in Deutschland 2017 insgesamt rund 540.000 t geerntet. Allerdings sei hier aufgrund der neuen Greening-Vorgaben von einer rückläufigen Entwicklung auszugehen. Ein Indiz dafür sei die Verkleinerung der Anbaufläche von Futtererbsen gegenüber 2017 um rund 12 % auf 75.000 ha.
AgE
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