FAO liefert erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter nach Gaza. (c) proplanta
Die ersten 150 Tonnen von insgesamt 1.500 Tonnen Tierfutter wurden an mehr als 2400 Haushalte mit Viehhaltung in dem abgeriegelten Küstenstreifen verteilt, wie die UN-Organisation am Freitag mitteilte. Damit soll inmitten einer drohenden Hungersnot die lokale Produktion von Lebensmitteln wie Milchprodukten, Eier und Fleisch unterstützt werden.
Der Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette nach Kriegsbeginn habe zu einer raschen Verschlechterung der akuten Ernährungssicherheit im Gazastreifen geführt. Zuvor versorgten nach FAO-Angaben lokale Nahrungsmittelproduzenten die Bevölkerung nahezu autark mit Milch, Eiern, Fleisch, Gemüse und Obst. Seit dem 7. Oktober seien etwa 55 Prozent der Fleisch- und Milchviehbestände geschlachtet und verzehrt worden oder seien verendet. Im März waren laut FAO nur noch etwa 30.000 Schafe und Ziegen vorhanden.
«Es reicht nicht aus, nur Brot zu essen. Man muss auch Gemüse essen. Die Menschen müssen Zugang zu Proteinen haben. Man muss auch Zugang zu Milch haben», sagte der FAO-Direktor für Notfälle und Widerstandsfähigkeit, Rein Paulsen. Deswegen sei die Lieferung des Tierfutters so wichtig. Die insgesamt geplanten 1.500 Tonnen könnten demnach dafür sorgen, dass alle Kinder unter zehn Jahren in Gaza rund 50 Tage lang mit Milch versorgt werden und damit etwa 20 Prozent des empfohlenen Mindestbedarfs an Kalorien decken.