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13.09.2020 | 15:06 | Welpenverkauf 

Endlich illegalen Tierhandel im Internet bekämpfen

Hannover - Den illegalen Handel mit Heim- und Wildtieren über Online-Plattformen wollen SPD und CDU in Niedersachsen bekämpfen.

Hundeverkauf
(c) proplanta
Ein Antrag beider Regierungsfraktionen dazu wird am Montag im Landtag in Hannover beraten. Gefordert wird eine EU-weite Registrierungs- und Chip-Pflicht für Hunde und Katzen vor dem Erstverkauf im Internet.

Für Anbieter soll eine Identitätsprüfung eingeführt werden und Betreiber von Plattformen für Kleinanzeigen sollen zum Einhalten tierschutzrechtlicher Vorgaben verpflichtet werden. Da es bislang keine gesetzlichen Regelungen für den Online-Handel mit Tieren gebe, seien Tiere nicht vor der Missachtung von Schutzstandards seitens des Handels geschützt, heißt es im Antrag. 

Tierschutzorganisationen beklagten die schlechten Bedingungen bei der Zucht sowie dem Transport und wiesen auf den oft dramatischen Gesundheitszustand von im Internet zum Kauf angebotenen Tieren hin.

Die dort angebotenen Tiere, meist Hundewelpen, entstammten häufig sogenannten Vermehrerstationen und würden ohne medizinische Versorgung, Impfungen und jegliche Fürsorge viel zu jung von den Hündinnen getrennt, begründeten die Fraktionen ihren Antrag.

Die traumatisierten und häufig auch kranken Jungtiere würden dann im Internet über entsprechende Online-Portale verkauft, ohne dass die Käufer etwas von den schlechten Haltungsbedingungen und dem Gesundheitszustand der Welpen ahnten. 

Auch auf EU-Ebene machen sich Abgeordnete für strengere Regeln für den Online-Handel mit Haustieren stark. In einer Resolution forderte das Europaparlament im Februar ein härteres Vorgehen gegen den illegalen Handel mit Haustieren.

Für Tierärzte, Behörden, Züchter und Händler, die sich an illegalen Methoden beteiligen, solle es härtere Strafen geben. Außerdem sprachen die Abgeordneten sich für ein verpflichtendes EU-System zur Identifizierung und Registrierung von Katzen und Hunden aus.
dpa/lni
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