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11.06.2012 | 08:15 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Mit der richtigen Einstellung in die Stoppel

Dresden - Der Stoppelsturz sollte qualitativ und zeitlich optimiert wie alle anderen Arbeitsgänge im Feldbau ausgeführt werden.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Unkraut bekämpfen und ausgefallenes Korn zum Keimen zu bringen lässt sich mit einer Arbeit an der Stoppel sofort nach dem Drusch am besten absichern. Dabei bietet der Grubber mit Flügel- oder Gänsefußscharen die größte Chance fest etablierte Unkrautwurzeln aus dem Bodenverbund zu lösen und zum Abtrocknen zu bringen.

Flaches arbeiten mit präzise schneidender Schartechnik am Grubber kann dabei auch im Zugleistungsbedarf mit der Scheibentechnik gleichziehen. Mit schmalen Schartypen lässt sich das vollständige Abschneiden der oberen Bodenschicht dagegen nicht erreichen. Dabei täuscht das Bild der Oberfläche in der Regel über die tatsächlichen Umfang der Bodenlockerung hinweg. Der wirkliche Arbeitserfolg lässt sich nur mit dem Spaten kontrollieren.

Allgemein gilt, dass sich die langen Anteile des Strohs kaum in den Boden einmischen lassen aber so den Erosionsschutz bilden. Selbst tiefe und mehrfache Arbeitsgänge verändern diesen Sachverhalt kaum. Kleinere und vor allem relativ schwere Partikel, wie zum Beispiel Ausfallgetreide, gelangen jedoch leichter über die groben Klüfte beim Bodenaufbruch in die Tiefe, wo sie möglicherweise im trockenen Boden bis in den Herbst konserviert werden können.

Scheibeneggen, ob kurz oder schwer, sind der Garant für verschleißarmes und flüssiges Arbeiten auch bei Lagerstroh. Darüber hinaus erhält das Feld eine ausgesprochen ebene Oberfläche durch Maschinengang. Steile Anstellwinkel der Scheibenpakete zur Fahrtrichtung führen auch an dieser Technik kaum zum tieferen Einmischen von Strohstoppeln, es verschlechtert sich aber das Krümeln des Bodens. Feuchter Boden verdichtet sich dann sogar zu Klumpen an den Scheiben und der erwünschte Eggeneffekt verliert sich.

Der Strohabbau vollzieht sich auch hier am besten über den Faktor Zeit und nicht über den Krafteinsatz. Mit der Arbeitsgeschwindigkeit steigt der Zugleistungsbedarf wie bei anderen Geräten zur Bodenbearbeitung linear mehr oder minder steil an und kann sich leicht verdoppeln. Langsameres Fahren schont nicht nur den Tankinhalt sondern auch die Krümelstabilität des Bodens.

Grundsätzlich flach arbeitet die Kettenscheibenegge, die jetzt auch in Deutschland bekannt ist. Die kleinen, schweren, gelenkig verbundenen Scheiben passen sich dem Bodenrelief besonders gut an und lassen sich leicht ziehen. 

Extrem flach arbeitet der Schwerstriegel, richtig klüftig bricht er den Boden dabei nicht auf, so dass kein Ausfallgetreide vergraben werden kann. Mit dem Aufschütteln des Strohteppichs nach dem Drusch kann das Ausfallkorn auf die feuchte Bodenoberfläche gelangen und dort auskeimen. Die Strohauflage bleibt als Verdunstungsschutz voll erhalten.


Quelle: M. Hänsel / LfULG Dresden
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