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04.12.2010 | 04:20 | Rübenernte 

Niedersachsen: Rübenernte brachte nur Durchschnitt

Hannover - Eine nicht ganz einfache Ernte ist für die Zuckerrüben anbauenden Landwirte zu Ende gegangen.

Zuckerrüben
Die Rübenroder haben nach einer Umfrage des Landvolk-Pressedienstes ihre Arbeit abgeschlossen, allerdings müssen noch einige Rüben zu den Fabriken transportiert werden. Gegen Ende der Erntezeit haben die Hackfrüchte sowohl in Ertrag und Zuckergehalt noch etwas zugelegt, in der Gesamtbilanz verleiht der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) der abgeschlossenen Ernte allerdings nur das Prädikat „durchschnittlich“. Den Hackfrüchten fehlte zu häufig der Sonnenschein.

Mit einem Rübenertrag von rund 60 Tonnen je Hektar (t/ha) wird das Vorjahresergebnis mit 66,3 t/ha um rund zehn Prozent unterschritten. Die Zuckergehalte blieben mit rund 17 Prozent um gut ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Aus diesen Kenngrößen ergibt sich auch ein deutlich geringerer Zuckerertrag, er fällt im Jahr 2010 mit 10,2 t/ha um knapp zwei Tonnen geringer aus als im Vorjahr. Zusätzlich haben die zumeist schwierigen Witterungsbedingungen mit zahlreichen Niederschlägen die Erntearbeiten immer wieder erschwert, die Rübenerzeuger mussten zusätzliche Abzüge für höhere Schmutzgehalte in Kauf nehmen.

Die Zuckerfabriken werden die noch ausstehenden Rüben bis Anfang Januar verarbeiten. Sie werden dann 8,7 Mio. t Rüben zu 1,2 Mio. t Zucker verwandelt haben. In Niedersachsen sind noch vier vom Nordzuckerkonzern betriebene Zuckerfabriken in Betrieb, es sind die Werke in Clauen, Nordstemmen, Schladen und Uelzen. Zusätzlich werden Rüben aus niedersächsischer Erzeugung in Klein-Wanzleben in Sachsen-Anhalt, ebenfalls unter Regie der Nordzucker, sowie im mecklenburgischen Anklam durch die niederländische Suiker Unie verarbeitet.

1990 gab es im Einzugsbereich des DNZ noch mehr als 30 Zuckerfabriken, davon sind diese sechs übrig geblieben. Parallel zu dieser Strukturbereinigung hat sich die tägliche Verarbeitungskapazität der Fabriken von knapp 6.000 t auf gut 12.000 t Rüben am Tag etwa verdoppelt. Für die Landwirte ergeben sich längere Transportwege, die über Anfuhrgemeinschaften und mit modernen Transportfahrzeugen logistisch aufgefangen werden.

Die Rübenanbaufläche wurde im Einzugsbereich des DNZ in den vergangenen 20 Jahren von gut 250.000 ha auf 147.000 ha um mehr als 100.000 ha zurückgenommen. Ursache dafür waren u.a. politische Einschnitte an der Zuckermarktordnung. Seit drei Jahren wird aus der Hackfrucht nicht nur Zucker für die menschliche Ernährung oder als Grundstoff für Industrieprodukte hergestellt, sondern auch Ethanol als Biotreibstoff. 185.000 cbm Bioethanol werden in der aktuellen Kampagne ähnlich wie im Vorjahr in der Zuckerfabrik Klein Wanzleben hergestellt. (LPD)
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