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09.04.2023 | 06:16 | Neuzulassungen 

Traktorneuzulassungen 2022: Rückgang um knapp 9 Prozent

Brüssel - Die Neuzulassungen von landwirtschaftlichen Zugmaschinen in Europa sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 % zurückgegangen.

Traktorneuzulassungen 2022
Im vorigen Jahr insgesamt 215.000 Traktoren in Europa neu zugelassen - Etwa 12 Prozent weniger Neuzulassungen in Deutschland. (c) proplanta
Der Europäische Dachverband der Landmaschinenhersteller (CEMA) stellte allerdings auch klar, dass die Lage weniger problematisch sei als es aufgrund des deutlichen Rückgangs zunächst den Anschein habe. Schließlich sei 2021 „das beste Jahr für europäische Zugmaschinenzulassungen seit vielen Jahren“ gewesen.

Man sei immer noch auf einem hohen Niveau. Höhere Zulassungen habe es nur 2017 gegeben, verlautete es am Mittwoch (5.4.) aus dem CEMA-Büro in Brüssel. Gemäß den Angaben aus den nationalen Behörden wurden im vorigen Kalenderjahr insgesamt etwa 215.000 Traktoren in der EU und dem Vereinigten Königreich sowie der Türkei neu zugelassen.

Von diesen hatten 59.300 eine Leistung von 37 kW und weniger. Auf ein Leistungsniveau von 38 kW und mehr brachten es 155.700 der neu zugelassenen Traktoren. Der CEMA geht davon aus, dass es sich bei insgesamt 165.200 dieser Fahrzeuge um landwirtschaftliche Zugmaschinen handelte. Der Rest setzte sich unter anderem aus Quad-Bikes, Side-by-Side-Fahrzeugen, Teleskopladern und einigen andere Arten von Geräten zusammen.

In Deutschland überstieg die Zahl der neu zugelassenen Traktoren erneut die 30.000er-Marke. Während im Vergleich zu 2021 insgesamt ein Rückgang von 11,9 % verzeichnet wurde, konnte der hiesige Markt für Großtraktoren - alle Fahrzeuge über 110 kW - um 2,9 % zulegen. Wie in den Vorjahren entwickelten sich die Marktsegmente für kleinere Traktoren dagegen stark rückläufig, 2022 um fast 32 %.

Minus von 17 Prozent in Italien

In Frankreich stabilisierten sich hingegen die Neuzulassungen von Traktoren im Vergleich zu 2021 bei einer Stückzahl von 35 .577. Wie der CEMA berichtete, ist dies vor allem der Zunahme der Neuzulassungen von Standardtraktoren um 2 % auf 25.071 und von Sattelzugmaschinen um 47 % auf 576 Einheiten zurückzuführen. Dagegen gingen die Zulassungen von neuen Traktoren für Grünflächen sowie von Traktoren für den Wein- und Obstbau zurück, und zwar um 8 % beziehungsweise 14 %.

Auch in Italien spiegelten die Zulassungsdaten dem CEMA zufolge für alle wichtigen Fahrzeugkategorien einen Rückgang wider. Bei den Traktoren gab es mit 20.217 neu zugelassenen Einheiten einen Rückgang von 17,1 %. Der Traktormarkt in Spanien fiel im vergangenen Jahr um 14,5 % kleiner aus als 2021. Insgesamt hat es dort 9.242 Neuzulassungen landwirtschaftlicher Zugmaschinen gegeben.

Noch hohes Niveau in Österreich

Im Hinblick auf Polen stellte der CEMA im Rückblick fest, dass sich bereits zum Jahresanfang ein schlechtes Jahr 2022 abgezeichnet habe. Die Traktorenneuzulassungen blieben dort das vorige Kalenderjahr schließlich um 17 % unter dem Vorjahresergebnis. Beim westlichen Nachbarland Belgien wurden insgesamt 3. 081 Ackerschlepper neu zugelassen; dies waren 11 % weniger als im dortigen Rekordjahr 2021.

Auch der österreichische Traktormarkt verzeichnete 2022 eine deutliche Schrumpfung, und zwar um 14,4 %. Mit Blick auf den Alpenstaat wurde seitens des CEMA aber festgestellt, dass sich die Zulassungszahlen für Agrarzugmaschinen damit dort noch um rund 21 % über dem Vor-Covid-Jahr 2019 bewegten.
AgE
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