Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.10.2006 | 14:07 | Biokraftstoffe  

Biokraftstoff-IPO: "Goldgräberstimmung ist vorbei" - Markt reflektiert Chancen und Risiken realistischer

Hamburg/Zörbig - Nach dem eher enttäuschenden Börsengang des Bioethanol-Herstellers CropEnergies in der Vorwoche wartet die Branche nun gespannt auf den geplanten IPO des Biokraftstoff-Spezialisten Verbio.

Biokraftstoffe
(c) proplanta
Allgemein nimmt das Interesse der Investoren an alternativen Energien zu. Die Anleger zeigen sich derzeit aber offenbar eher abwartend. "Die Goldgräberstimmung ist vorbei", erklärt Equinet-Analyst Michael Schäfer im Gespräch mit pressetext. Mittlerweile reflektiere der Markt die Chancen und Risiken von Bioenergien relativ gut.

Mit 17 bis 21 Euro hat Verbio die Preisspanne für seinen für kommenden Mittwoch geplanten Börsengang festgelegt. Insgesamt sollen bis zu 18,2 Mio. Aktien angeboten werden. Damit könnten dem Unternehmen bis zu 382 Mio. Euro zufließen. Die Zeichnungsfrist läuft von heute, Donnerstag, bis zum 10. Oktober. Verbio habe mit seiner Preisspanne bereits auf die Performance von CropEnergies reagiert. Die relativ große Bewertungsspanne zeuge aber von einer Unsicherheit über die Marktstimmung. "Hier überlässt Verbio dem Markt die Einschätzung", so Analyst Schäfer. Der endgültige Platzierungspreis soll am 10. Oktober festgelegt werden.

CropEnergies war am vergangenen Freitag an die Börse gegangen, musste allerdings mit einem Emissionspreis von acht Euro am unteren Ende der Angebotsspanne starten. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs bei rund 7,5 Euro eingepegelt. Zwar sorgt die EU-Beimischungsrichtlinie, nach der bis 2010 dem Treibstoff 5,75 Prozent Biokraftstoffe beigemischt werden müssen, auf dem Sektor für großes Wachstumspotenzial. Die Stimmung wird allerdings etwa durch die seit 1. August geltende Besteuerung für Biodiesel getrübt.

Mit seiner Ausrichtung sowohl auf Biodiesel als auch auf Bioethanol sieht sich Verbio auf dem Markt allerdings gut aufgestellt. Innerhalb der kommenden Jahre will das Unternehmen seine Nominalkapazitäten von derzeit 400.000 Tonnen Biodiesel und 300.000 Tonnen Bioethanol auf insgesamt 1,4 Mio. Tonnen Biokraftstoff jährlich verdoppeln. Um die Produktionsverfahren weiterzuentwickeln, sollen 300 bis 400 Mio. Euro investiert werden.

Quelle: Pressetext 05.10.2006 / 12:07
© Pressetext
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Bioethanol 2023 hergestellt

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

 Palmöl: WTO weist Beschwerde von Malaysia ab

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?