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21.04.2024 | 08:19 | Sojamarkt 

USA: Vor Exportrekord bei Sojaschrot

Washington - Die Vereinigten Staaten werden 2023/24 voraussichtlich so viel Sojaschrot wie noch nie zuvor exportieren.

Sojaerzeugung
Nach Angaben des USDA haben die US-Sojaschrotexporteure ihre Lieferungen in die Europäische Union im bisherigen Verlauf der aktuellen Saison erheblich ausgeweitet. (c) Dusan Kostic - fotolia.com
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) rechnet in seinem aktuellen Bericht zu den internationalen Ölsaatenmärkten mit einem US-Exportrekord von 14,3 Mio. Tonnen Sojaschrot. Damit würde die 2022/23 errichte Spitzenmenge von 13,3 Mio. Tonnen um 1,0 Mio. Tonnen übertroffen.

Die im Verlauf des im Oktober 2023 gestarteten Vermarktungsjahr bis Februar 2024 ausgeführte US-Schrotmenge beziffern die Fachleute auf 6,7 Mio. Tonnen; das wären 25% mehr als im Vorjahreszeitraum. Derweil weitete die Europäische Union, die zu den zehn wichtigsten Auslandsmärkten für US-Sojaschrot gehört, ihre Bezüge zuletzt deutlich aus.

Wie der Exportstatistik des agrardiplomatischen Dienstes (FAS) des USDA zu entnehmen ist, lieferten die USA in den ersten fünf Monaten von 2023/24 insgesamt 491.100 Tonnen Sojaschrot in die EU; das waren 132.700 Tonnen oder 37% mehr als in der Vorjahresperiode.

Mehr Sojaöl für Biodiesel

Der Rekord bei den US-Sojaschrotexporten im vergangenen Wirtschaftsjahr war vor allem die Folge der trockenheitsbedingt schlechten Sojaernte in Argentinien, dem traditionell wichtigsten Sojaschrotexporteur. Als alternative Lieferanten am Weltmarkt sprangen 2022/23 Brasilien und die USA ein. Ein weiterer wichtiger Grund für den Anstieg der US-Sojaschrotausfuhren war die steigende Nachfrage nach Sojaöl durch die Biodieselhersteller. Die US-Farmer dehnten angesichts attraktiver Sojapreise den Anbau der Ölfrucht deutlich aus und fuhren 2021 eine Rekordernte von 121,5 Mio. Tonnen und 2022 mit 116,2 Mio. Tonnen das bisher zweithöchste Aufkommen ein.

US-Sojaschrot wurde 2022/23 in eine Vielzahl von Ländern exportiert. In die EU gingen dabei laut USDA 816.700 Mio. Tonnen US-Sojaschrot; das waren 563.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Zugleich war es die größte Menge seit der Kampagne 2014/15. Indes beziffert das USDA die EU-Einfuhren an Sojaschrot für 2023/24 auf voraussichtlich insgesamt 15,8 Mio. Tonnen. Damit würde die Vorjahresmenge um 200.000 Tonnen verfehlt. Allerdings dürfte die Gemeinschaft nach Einschätzung der Washingtoner Fachleute gleichzeitig 14,3 Mio. Tonnen Sojabohnen importieren; das wären 1,2 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr.

Unterdessen zeichnete sich am Chicagoer Terminmarkt für Sojaschrot zuletzt eine Bodenbildung ab. Im November 2023 hatte der Sojaschrotfuture mit Fälligkeit im Mai 2024 ein Laufzeithoch bei 435,9 $/sht (450,90 Euro/t) markiert, rutschte aber bis Ende Februar auf 323,2 $/sht (334,30 Euro/t). Das war der niedrigste Wert von Maikontrakten seit Mitte Oktober 2021. Seit etwa anderthalb Monaten pendelt der Kurs um die Linie von 335 $/sht (346,50 Euro/t).
AgE
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