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30.07.2023 | 09:10 | Milchmarkt 

Sommerpause bremst den Verkauf von Milchpulver

Bonn - Die eher kühlen Temperaturen mit Niederschlägen haben in der vergangenen Woche den saisonalen Rückgang der Milchanlieferungen wahrscheinlich gestoppt. Das Rohstoffaufkommen dürfte damit weiterhin über der Vorjahreslinie liegen.

Milchpulver
(c) proplanta
Mitte Juli war laut Analysten 1,0 % mehr Milch verarbeitet worden als vor genau einem Jahr. Mehr Einfluss auf das aktuelle Marktgeschehen als das Wetter hat derzeit indes die Urlaubszeit. Diese führt bei nahezu allen Milchprodukten zu einer jahreszeitlich verhaltenen Nachfrage und ruhigen Geschäften; viele Händler und Kunden weilen im Ausland.

Die Verkaufspreise der Hersteller an Großkunden blieben meist stabil, teilweise kam es aber auch zu Abschlägen. Dies betraf beispielsweise die Blockbutter, welche nur zögerlich Abnehmer fand. Die amtliche Notierung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (26.7.) um 15 Cent auf 4,25 Euro/kg bis 4,35 Euro/kg herabgesetzt.

Für Päckchenbutter laufen laut Börse die Kontraktverhandlungen für den August, aktuell reichen die Preise dafür von 4,80 Euro/kg bis 4,96 Euro/kg. Bei Hart- und Schnittkäse änderten sich die Notierungen bei stetigem Absatz nicht. Verschiedentlich wurde von einer geringeren Nachfrage der Gastronomie als erwartet in den deutschen Urlaubsgebieten berichtet. Am stärksten machte sich das Sommerloch bei Milchpulver mit einer schwachen Nachfrage und nachgebenden Preisen bemerkbar: Laut Kemptener Börse musste beim Verkauf von Magermilchpulver in Lebensmittelqualität in der vergangenen Woche ein Abschlag von 8 Cent auf 2,20 Euro/kg bis 2,40 Euro/kg akzeptiert werden.

Das war das niedrigste Niveau seit Januar 2021. Der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge bestand Kaufinteresse vor allem für spätere Liefertermine, allerdings nur zu niedrigen Preisen. Die Futtermittelware gab lediglich um 1 Cent auf 2,03 Euro/kg bis 2,06 Euro/kg nach. Bei Vollmilchpulver wurden ebenfalls nur wenige Abschlüsse verzeichnet. Am Binnenmarkt war die Nachfrage schwach, und am Weltmarkt ist die EU-Ware meist zu teuer. Die Preise gaben im Spannenmittel um 4 Cent auf 3,38 Euro/kg bis 3,50 Euro/kg nach. Umfangreich war laut ZMB das Angebot an Molkenpulver. Die Verkaufspreise der Hersteller konnten sich jedoch im Vorwochenvergleich knapp behaupten.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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