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23.06.2011 | 08:00 | Pachtspiegel 

Pachtpreise in Niedersachsen steigen auf 396 Euro pro Hektar

Hannover - Für in 2008 und 2009 neu gepachtete landwirtschaftliche Flächen (LF) zahlte ein niedersächsischer Landwirtschaftsbetrieb im Durchschnitt 396 Euro pro Hektar und Jahr.

Pachtfläche
Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) mitteilte, lagen die Preise für Neupachtungen damit um 89 Euro über den mittleren Pachtpreisen, bei denen auch die Preise einbezogen werden, die auf langfristigen Verträgen beruhen. Dabei ist Ackerland begehrter als Grünland: 445 Euro sind im Mittel für Ackerland zu zahlen, der Preis für Grünland liegt mit 220 Euro für Neuverträge deutlich darunter. Dabei wird das Wirtschaften auf fremden Land zur Regel: 52 % der landwirtschaftlichen Flächen waren in 2010 gepachtet.

Aufgrund der großen Spannbreite bilden die mittleren Pachtpreise in Niedersachsen die Realität allerdings nur unzureichend ab. Dies betrifft insbesondere die Ackerfläche: in den Kreisen Cloppenburg, Vechta und Emsland zahlen die Landwirte bei Einbeziehung aller Pachtflächen mehr als 500 Euro pro Hektar, in den Kreisen Osterode am Harz sowie Soltau-Fallingbostel dagegen lediglich ca. 200 Euro. Für die teuersten Landkreise im Westen Niedersachsens kristallisiert sich eine zunehmende Flächenkonkurrenz heraus. Zum einen bilden sie das Zentrum der Veredelungswirtschaft mit großen Schweine- und Geflügelbeständen. Zum anderen ist hier ein Großteil der niedersächsischen Biogasanlagen angesiedelt . Der Maisanteil erreicht in diesen Landkreisen mehr als 40 % der landwirtschaftlichen Fläche (LF), der Grünlandanteil ist mit weniger als 15 % gering.

In Südniedersachsen werden mit mittleren Pachtpreisen zwischen 350 und 400 Euro pro Hektar Ackerland in den Landkreisen Hildesheim, Peine und Wolfenbüttel ebenfalls relativ hohe Beträge gezahlt. Grund dafür sind die guten Böden, die sich für intensiven Getreide- bzw. Zuckerrübenanbau eignen und somit zu einer verbesserten Gewinnsituation der Landwirte beitragen.

Der deutliche Anstieg der Pachtpreise zeigt sich beim Vergleich der von den Landwirten gezahlten Durchschnittspreise für alle Flächen mit denen für Neupachtungen in den letzten 2 Jahren. Da Pachtverträge in der Vergangenheit häufig langfristig abgeschlossen wurden, steigt der Durchschnittspachtpreis nur langsam an, während die Preise für Neupachtungen bzw. Flächen mit Pachtpreisänderungen schon wesentlich höher liegen. Gut die Hälfte der Landwirte (53,1 %) zahlen im Durchschnitt für einen Hektar Ackerland weniger als 300 Euro. Bei den Neupachtungen schaffen es nur gut ein Viertel (28,6 %) der Landwirte Flächen in diesem Preissegment zu pachten. Während im Durchschnitt lediglich 5 % der Betriebe mehr als 600 Euro bezahlen, sind es bei den Neupachtungen bereits 19 %. (LSKN)
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