Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.12.2014 | 07:48 | Sinkender Ölpreis 

Inflation in Deutschland erreicht Fünf-Jahres-Tief

Wiesbaden - Sinkende Energiepreise haben die Inflation in Deutschland im November auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren gedrückt.

Kraftstoffpreise im Sinkflug
Verbraucher dürfte es freuen: Die Preise für Sprit und Heizöl sinken weiter. Das dämpft die Teuerung insgesamt. Doch die niedrige Inflation ist nicht ohne Risiken. (c) proplanta
Die Verbraucherpreise lagen um lediglich 0,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit bestätigte die Wiesbadener Behörde ihre erste Schätzung von vor zwei Wochen. Von Oktober auf November blieb das Preisniveau unverändert.

Vor allem der Preisrutsch für Rohöl macht sich bemerkbar - schließlich sind die Preise für diesen wichtigen Rohstoff seit dem Sommer um etwa 40 Prozent eingebrochen. Das macht Tanken und Heizen tendenziell günstiger: Im November lagen die Preise für Mineralölprodukte um 5,8 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.

Billiger wurden vor allem Heizöl (minus 9,8 Prozent) und Kraftstoffe (minus 4,5 Prozent). Insgesamt verbilligte sich Energie binnen Jahresfrist um 2,5 Prozent. Eine Ausnahme: Die Strompreise zogen im Vergleich zum Vorjahresmonat weiter an und zwar um 1,9 Prozent.

Gedämpft wurde die Inflationsrate indes auch durch die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln: Hier blieben die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert. Im Oktober mussten Verbraucher für Lebensmittel noch 0,7 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor.

Die insgesamt niedrige Teuerung stärkt die Kaufkraft der Verbraucher. Bei Währungshütern hingegen schürt sie Sorgen vor Deflation - also einer Abwärtsspirale aus rückläufigen Preisen und schrumpfender Wirtschaft.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt ein stabiles Preisniveau bei einer Jahresteuerung von knapp unter 2,0 Prozent an. Davon ist sowohl die Rate im Euroraum als auch in Deutschland seit Monaten weit entfernt.

In Deutschland hatte die jährliche Teuerungsrate in vier Monaten vor November noch bei jeweils 0,8 Prozent gelegen. Eine niedrigere Rate als im November wurde zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent festgestellt. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im November 2014 bei 1,0 Prozent gelegen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Rückgang der Inflation in Eurozone stockt

 Preisexplosion bei Fernwärme - Energieminister Meyer für Regulierung

 Eon bestätigt nach solidem ersten Quartal seine Jahresziele

 Nächste Inflationswelle in Sicht

 Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern stiegen im April um zwei Prozent

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig