Das südamerikanische Land wird im laufenden Vermarktungsjahr 2022/23 die USA in dieser Spitzenposition ablösen - Versorgungsgesellschaft Conab bestätigt in der Tendenz Vorhersagen des Washingtoner Agrarressorts - Vereinigte Staaten aber nach wie vor mit weitem Abstand der größte Maiserzeuger. (c) proplanta
Mit einer Ausfuhrmenge von schätzungsweise rund 50 Mio t aus der Ernte 2022/23 dürfte das südamerikanische Land an den USA als lange Zeit wichtigstem Maisexporteur vorbeiziehen. Das hat die staatliche Versorgungsgesellschaft Conab in Brasília am Mittwoch (6.9.) prognostiziert. Sie bestätigte damit in der Tendenz die Vorhersagen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA).
Wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist, dass Brasiliens Gesamtproduktion an Mais laut der Behörde auf den neuen Rekord von 131,9 Mio t zugelegt hat; das wären 16,6 % mehr als im Vorjahr. Die kräftige Produktionssteigerung ist in erster Linie auf höhere Hektarerträge im Maisanbau zurückzuführen.
Im Durchschnitt aller drei Erntezeiträume sind diese 2022/23 laut Conab-Schätzung gegenüber dem Vorjahr um 13 % auf 59,2 dt/ha gestiegen. Allerdings war auch die mit Mais bestellte Fläche spürbar ausgeweitet worden, und zwar um 3,2 % auf 22,3 Mio ha.
Brasilianische Marktexperten führen die dynamische Entwicklung der Maisexporte gegenüber der Presse aber außerdem auf bessere Absatzmöglichkeiten der Südamerikaner in China zurück. Gleichzeitig werde das Auslandgeschäft der US-Maishändler durch den witterungsbedingten Rückgang der Produktion 2022 sowie eine vermehrte Nutzung dieses Getreides in der Energieerzeugung geschwächt. Ferner befänden sich die USA aktuell mit Mexiko als einem ihrer wichtigsten Absatzmärkte im Streit um Vermarktungshürden für gentechnisch veränderten Mais.
Selbes Ranking auch für 2023/24 erwartet
Auch die jüngsten Prognosen beziehungsweise Schätzungen des US-Agrarressorts weisen aus, dass Brasilien die Vereinigten Staaten im laufenden Vermarktungsjahr 2022/23 als größten Maisexporteur ablöst. In seinem August-Bericht gibt das USDA für Brasilien eine Exportmenge von 53,0 Mio t an.
Aus den USA dürften indes nur 42,5 Mio t Mais auf den Weltmarkt kommen, nach noch fast 63 Mio t im Jahr zuvor. Auch in der Saison 2023/24 soll sich an diesem Ranking nichts ändern: Den Prognosen der Washingtoner Fachleute zufolge werden die USA dann die Ausfuhrmenge an Mais zwar wieder deutlich, nämlich auf 53 Mio t steigern; für Brasilien werden aber 59 Mio t erwartet. Allerdings sind die Vereinigten Staaten nach wie vor mit Abstand der weltweit größte Maiserzeuger.
Nach einer Produktion von 358,5 Mio t im vergangenen Jahr wird zur Ernte 2023 mit 383,8 Mio t gerechnet. Brasiliens Maiserzeugung 2023/24 wird bei 129 Mio t gesehen.