«Man muss das in Relation sehen. Die verheerenden Schäden, die das
Hochwasser den Menschen und ihrem Hab und Gut gebracht hat, sind weitaus schlimmer», sagte Jens Schwanen vom Bundesverband der Binnenschifffahrt (BDB) am Mittwoch in Duisburg. «Da ist die Binnenschifffahrt, die hochwasserbedingt an der Fahrt gehindert ist, vergleichsweise gering betroffen.»
Viele Unternehmen hätten aber Einnahmeverluste. «Zahlreiche Schiffe liegen vor Anker, können unter Umständen nicht geladen oder gelöscht werden und der Transport funktioniert nicht überall reibungslos», betonte Schwanen.
Vor allem wichtige Wasserstraßen im Osten, Süden und Südwesten wie Donau, Neckar, Main, Oberrhein und Teile der Elbe im Osten seien gesperrt. Die größten Probleme lägen in Baden-Württemberg, das durch die Sperrung von Oberrhein und Neckar von der Versorgung durch die Schifffahrt abgeschnitten sei.
Die Binnenschiffer haben sich nach Angaben des Verbandes aus den gesperrten Regionen wenn möglich frühzeitig zurückgezogen. Das führe allerdings zu einem Überangebot in anderen Gebieten. «Wir haben ohnehin Überkapazitäten», sagte Schwanen.
Aber auch wenn die Pegel wieder fallen, gehe es nicht gleich weiter. Peilschiffe müssten noch Fahrrinnen auf Ablagerungen und die Oberfläche auf Treibgut untersuchen, sagte Schwanen. «Sicherlich werden die Nachwirkungen für die Binnenschifffahrt noch einige Wochen zu spüren sein.» (dpa)