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02.10.2010 | 07:07 | MIlchwirtschaft 

Agrarmärkte aktuell: Milch

Schwäbisch Gmünd - Der Weltmarkt zeigt sich konjunkturbedingt seit Monaten in stabiler Verfassung.

Milchkanne
Dies zeigen auch die kräftigen Steigerungen der Drittlandexporte der EU in den ersten 7 Monaten des Jahres (Magermilch: +87 %, Käse: 21 %, Butter: +3 %). Auch der EU-Markt zeigt sich weiter fest, trotz einer bis auf Polen überwiegend steigenden Erzeu-gung (Januar bis Juli: D: +1,9 %, F: +0,1 %, NL: +2,2 %, UK: +1,8 %. IRL: +1,9 %, PL: -2,8 %).

Die seit dem Frühjahr zunehmend expansiven Tendenzen der deutschen Mehranlieferungen haben sich im Juli und August bei +3,0 % gg. VJ. stabilisiert. Die Quotenausnutzung in Deutschland hat sich dadurch bis August auf 99,6 % erhöht. Bei einer Unterlieferung von rund 2 % im Vorjahr und einer um 1 % höheren Quote ist die Bilanz noch ausgeglichen, es darf aber zur Vermeidung von Superabgaben zu keinen weiteren Steigerungen kommen.

Die europaweite Trockenheit im Sommer mit niedrigen Inhaltsstoffen hat sich vor dem Hintergrund eines höheren Bedarfs in Südeuropa deutlich auf die Preise für Rohmilch ausgewirkt. Mitte September wurden in Norddeutschland 34 ct/kg, in Frankreich 35,75 ct/kg und in Italien 40 - 41 ct/kg für Spotmilch bezahlt.

In den Niederlanden wurde mit 37 ct/kg der höchste Preis seit 2 Jahren notiert. Bei Industrierahm wird derzeit mit 4,6 Ct/Fetteinheit ein Preis erzielt, der umgerechnet 3,90 €/kg Butter entspricht. Die EU hat Gebote von 3,50 €/kg für Interventionsware abgelehnt, was die stabile Preishaltung bei Butter bestärkt.

Am Weltmarkt hält sich der Butterpreis mit 4,5 US-$/kg weiter stabil. Die Pulvermärkte zeigen sich nach einem ruhigeren Sommer durch Nachfragen aus Nordafrika, Russland und Weißrussland wieder fester. Auch die Auktionen in Neuseeland bestätigen den festen Trend. Zuletzt kostete MMP am Weltmarkt 2,92 US-$/kg, in Deutschland wurden 2,1 €/kg für Futterware notiert, ein Preis zu dem auch die EU 1.700 t Interventionsware verkaufte.

Auch der Schnittkäsemarkt zeigt sich mit 3,40 €/kg für Gouda und 3,30 €/kg für Edamer weiterhin stabil. Bei ei-nem ausgeglichenen Markt und reger Exportnachfrage sind momentan allerdings kaum weitere Preisanhebungen durchzusetzen.

An die Erzeuger wurden in Deutschland im Juli 30,6 ct/kg (+8,7 ct/kg gg. VJ. bei 3,7/3,4) ausgezahlt. In Baden-Württemberg stieg der Auszahlungspreis im Juli auf 31,2 ct/kg und im August auf 32,1 ct/kg (+9,2 ct/kg gg. VJ., Schät-zung der LEL). Der deutsche Erzeugerpreis für Bio-Milch (bei 4,2/3,4) konnte sich im August auf 40,7 ct/kg verbessern. Der Kieler Rohstoffwert gab im August mit 30,8 ct/kg (-0,4 ct/kg gg. Juli) zum zweiten Mal in Folge etwas nach.


Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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