«Wir wollen die Forschung auch in Bayern, weil wir nicht abhängig von den Forschungsergebnissen in Drittstaaten werden wollen», sagte
Seehofer am Freitag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in München. «Ich möchte nicht, dass wir uns in fünf Jahren die Forschungsergebnisse von den Chinesen holen müssen.»
Seehofer reagierte damit auf heftige Kritik aus der
CDU an seiner skeptischen Haltung zur grünen Gentechnik. Hintergrund dieser Kritik ist die Sorge, dass der Forschungsstandort Deutschland leiden könnte, wenn der Wissenschaft enge Grenzen gesetzt werden. Die Vizefraktionschefin der Union im
Bundestag, Katherina Reiche, hatte Seehofer populistische Stimmungsmache vorgeworfen. «Für Kritik aus Teilen der CDU gilt: Information erleichtert die Meinungsbildung», sagte Seehofer dazu.
Der CSU-Chef bevorzugt Glashausversuche, schloss aber nicht aus, dass es auch künftig Freilandversuche mit genveränderten Pflanzen in Bayern geben wird. «Es wäre wünschenswert, die Forschung auf diesem sensiblen Feld so weit wie möglich in geschlossenen Einrichtungen durchzuführen», sagte er zu diesem Thema. Seehofer forderte «saubere Regeln und ethische Standards» für die Agrar-Genforschung - «so wie wir das in den 90er Jahren in der medizinischen Genforschung getan haben». (dpa)