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18.07.2016 | 07:51 | Milchkrise 
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Schmidt will neue Hilfen für Milchbauern an Mengendisziplin koppeln

Berlin - Vor dem Treffen der EU-Agrarminister zur Milchkrise hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt deutlich gemacht, dass er weitere staatliche Hilfen für die Bauern für unabdingbar hält.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt
Christian Schmidt (c) proplanta
 Allerdings will er diese an Bedingungen koppeln. «Wir brauchen weniger Milch zu besseren Preisen. Deshalb will ich neue staatliche Hilfen als Gegenleistung an eine Mengendisziplin koppeln», sagt der CSU-Politiker der «Passauer Neuen Presse» (Montag).

Es sei zunächst Aufgabe der Wirtschaftsbeteiligten, die strukturellen Ursachen der Milchkrise endlich an der Wurzel anzupacken. «Mit einem «Weiter so» laufen Bauern und Molkereien sehenden Auges in die nächste Krise», warnte Schmidt. «Die dauerhafte Lösung der Krise kann letztendlich nur im Markt selbst gefunden werden.»

Die Milchpreise in Deutschland und ganz Europa waren in den vergangenen Monaten wegen eines Überangebots im Keller. Die Erzeugerbetriebe stehen deshalb unter erheblichem Druck. Die EU-Agrarminister beraten am Montag (ab 11.00 Uhr) in Brüssel darüber, wie den Bauern in der Milchkrise weiter geholfen werden kann.

EU-Agrarkommissar Phil Hogan will dazu ein Sondermaßnahmenpaket vorstellen. Außerdem wollen Schmidt und seine europäischen Kollegen darüber beraten, wie die Lage der Bauern auch längerfristig gestärkt werden kann.
dpa
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kurri Altbauer 86 schrieb am 20.07.2016 14:55 Uhrzustimmen(120) widersprechen(143)
Minister Schmidt fordert Mengendisziplin von den Bauern. Also doch wieder eine Quote, nur hat das Kind jetzt einen anderen Namen! Minister Schmidt hat damit indirekt zugegeben, das er sich geirrt hat! Die ganze Agrarpolitik ist politisch gewollt nur auf die Ausbeutung der Bauern ausgerichtet1 Die Erzeugerpreise liegen weit unter denen von 1950! Die Preise für den Bedarf der Landwirtschaft haben sich z. B. geradezu astronomisch erhöht. Hier sind es vor allem die Stundenlöhne für Handwerker, sie liegen im Bereich von über 3700 %. Die Mwst. die 1950 auf den Stundenlohn erhoben wurde, lag damals bei 0,5 %, heute kassiert der Staat 19 % auf den Rechnungsbetrag! Dieses Missverhältnis führt unweigerlich am Ende zur Vernichtung der bäuerlichen Betriebe! Über 70 % sind schon dem sog. Strukturwandel zu Opfer gefallen, mit weiter stark steigender Tendenz. In 30 Jahren stehen nur noch baufällige Ruinen in unseren Dörfern. Alles was die Bauern zur Sicherung der Höfe unternommen haben, wird systematisch durch die Politiker zunichte gemacht, EEG, Biogas etc. Wir erzeugen 30 % des für ALLE notwendigen Sauerstoffs, 70 % liefern die Weltmeere. Hierfür bekommen wir noch nicht einmal ein Dankeschön von unseren Mitmenschen! Diese sind nur auf den eigenen Vorteil bedacht und machen sich weiter kaum Gedanken! Minister Schmidt sollte seinen Hut nehmen, er hat schon viel Unheil über den Berufsstand gebracht. Da waren doch Ertl und andere aus einem „anderen Holz geschnitzt“! Ich mag seine Ausreden nicht mehr hören, oder liegt das bei anderen „Leithammeln“?
Milchmann schrieb am 18.07.2016 10:52 Uhrzustimmen(94) widersprechen(107)
Gute Idee, dann kommen die Leistungsschwachen sofort zum Metzger. Auch ne Möglichkeit den Bestand auf die "guten" Kühe zu reduzieren. Schlachtgeld für die "schlechten" und Bonus weil ja weniger Milch produziert wird. Ob das für den Rinderpreis gut ist, muss jeder selber entscheiden und drüber nachdenken.
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