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03.11.2010 | 13:55 | Flächenmanagement  

Sachsen-Anhalt will Flächenverbrauch reduzieren

Magdeburg - Das Land will neue Wege gehen, um  wertvolle landwirtschaftliche und Naturflächen zu schützen.

Flächenverbrauch
Das Kabinett stimmte gestern einer Vorlage des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt zu, nach der die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz (SUNK) in das Flächenmanagement einbezogen werden soll. Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte, die SUNK nehme künftig eine wichtige Rolle beim Aufbau eines Kompensationsflächenmanagements in Sachsen-Anhalt ein.  Dementsprechend soll das Stiftungserrichtungsgesetz geändert werden, um der SUNK diese Aufgabe zu ermöglichen. Aeikens: „Wir schaffen professionelle Strukturen, die das erklärte Ziel des Landtages und der Landesregierung, ein nachhaltiges Flächenmanagement aufzubauen, zukunftsfähig umsetzen.“ Auch die Ökokonto-Regelung werde von diesen neuen Strukturen profitieren.

Hintergrund ist die gesetzliche Pflicht, bei flächenverbrauchenden Arbeiten wie etwa Straßenbau entsprechende Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Der Flächenverbrauch soll also kompensiert werden durch naturschutzfachlich aufwertende Arbeiten auf anderen Flächen. Dieses Verfahren können die Eingreifer, zum Beispiel die Straßenbauverwaltung des Bundes, an Dritte übertragen, sofern diese insolvenzunfähige juristische Personen des öffentlichen Rechtes sind, so wie die SUNK. Die SUNK übernimmt und verwaltet dann gegen einen Ablösebetrag dauerhaft die Flächen, auf denen die Kompensationsarbeiten durchgeführt werden sollen. Die Ausgleichsarbeiten selbst können durch die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt und die Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft (MDSE) durchgeführt werden.

Aeikens sagte: „Deutschland verliert täglich 100 Hektar vor allem land- und forstwirtschaftlicher Fläche durch Besiedlung und Verkehrsbauten. Mit dem hier vorgestellten Modell haben wir ein wirkungsvolles Instrument, wertvolle Flächen zu schützen und Konflikte zwischen Flächennutzern deutlich zu reduzieren.


Hintergrund SUNK:

Die Stiftung fördert unter anderem Maßnahmen des Schutzes und der Pflege von Natur und Umwelt, Maßnahmen des Klimaschutzes, des effizienten Umgangs mit Energie und der Schonung natürlicher Ressourcen. Sie vergibt jährlich den Umweltpreis des Landes und ist Trägerin des Freiwilligen Ökologischen Jahres. Die Stiftung sitzt im Umwelthaus Magdeburg. Vorstandsvorsitzender ist Peter Oleikiewitz. (PD)
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