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21.09.2010 | 06:44 | Naturschutz durch Nutzung 

Rheinland-Pfalz: Erstmals 60 Partnerbetriebe Naturschutz

Mainz - Das erste landesweite Bewerbungsverfahren für den „Partnerbetrieb Naturschutz“, zu dem das Umweltministerium Landwirte und Winzer aufgerufen hatte, ist abgeschlossen.

Agrarumweltmaßnahmen

Erfreulich viele landwirtschaftliche Betriebe haben sich um eine Teilnahme beworben. Aufgrund der positiven Resonanz wurde die Zahl der teilnehmenden Betriebe in diesem Jahr von ursprünglich 40 auf 60 ausgeweitet. „In den Betrieben wird eine neue Dialogkultur zwischen Naturschutz und Landwirtschaft angestoßen und umgesetzt“, stellt Ministerin Margit Conrad fest. Der gesamtbetrieblichen Beratungsansatz im Partnerbetrieb Naturschutz sei in Deutschland einmalig.

„Ich freue mich, dass die Landwirtinnen und Landwirte die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit als wichtig und zukunftsweisend erkennen und intensiv daran mitarbeiten wollen. Beide profitieren, Landwirtschaft und Naturschutz. Es geht um ein besseres Verstehen der betrieblichen Notwendigkeiten und Möglichkeiten, aber auch um die ökologische Verantwortung im landwirtschaftlichen Alltag“, so Conrad. Die Leitidee „Naturschutz durch Nutzung“ habe sich im Land etabliert und werde durch dieses Projekt mit neuen Ansätzen bereichert.

Im „Partnerbetrieb Naturschutz“ ist es Ziel, langfristig Naturschutzmaßnahmen in die landwirtschaftlichen Betriebsabläufe zu integrieren, ohne das ertragsorientierte Wirtschaften der Betriebe zu vernachlässigen. Wichtig sind die gesamtbetriebliche Betrachtungsweise, die partnerschaftliche Zusammenarbeit und der intensive Dialogprozess. Bei den Bewerbern ist ein erfreulich hohes Interesse am Naturschutz festzustellen, sie sehen im „Partnerbetrieb Naturschutz“ eine Chance zur Imageaufwertung, Öffentlichkeitswirksamkeit und Vernetzung, haben aber auch Informationsbedarf im Hinblick auf Fördermöglichkeiten und umweltverträgliche Produktionstechniken. Viele möchten einen aktiven Beitrag zum Naturschutz leisten. Der Wunsch nach fachlicher Hilfestellung und Beratung bei der Verwirklichung von zum Teil sehr konkreten Ideen und Entwicklungsansätzen ist ebenso Motivation wie Fragen nach einer nachhaltigen Betriebsentwicklung.

Das Landwirtschaftsministerium ist über die Projektstelle im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück sowie über die landwirtschaftliche Offizialberatung in den „Partnerbetrieb Naturschutz“ eingebunden. Minister Hendrik Hering ist überzeugt, dass sowohl der Naturschutz wie auch die Landwirtschaft profitieren werden. „Das große Interesse des Berufsstandes zeigt, dass die Landwirtschaft für die Zukunft gut aufgestellt ist und die Betriebe aktiv daran mitwirken wollen, die biologische Vielfalt zu erhalten und die einzigartige Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz in diesem Sinne mit zu gestalten.“

Nachdem die Bewerberinnen und Bewerber über das Ergebnis des Bewerbungsverfahrens informiert wurden, stimmen die PAULa-Beraterinnen und -Berater, die den Dialogprozess federführend begleiten, den weiteren Fahrplan ab. Wesentliche Schritte im weiteren Vorgehen sind:

  • Erfassung der betriebsindividuellen Fragestellungen und Entwicklungspotenziale
  • Analyse der Naturschutzpotenziale im Betrieb
  • Interdisziplinäre Beratung durch die Naturschutz- und Landwirtschaftsberatung
  • Dialogorientierte Betriebsentwicklungsplanung mit abschließender Zielvereinbarung
  • Umsetzung von PAULa-Vertragsnaturschutzmaßnahmen und/oder freiwilliger Maßnahmen
  • Zertifizierung durch eine Kommission aus Projektleitung, Beratung und Mitgliedern der Partnerbetriebe
  • Begleitende Angebote zur Qualifizierung, zum Informationsaustausch und zur Vernetzung

Weitere Informationen über den „Partnerbetrieb Naturschutz“ sind im Internet einzusehen. (PD)

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