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09.01.2020 | 02:32 | Pflanzenschutzmittel-Einsatz 

Pestizid-Komplettverbot in Naturschutzgebieten stößt auf Ablehnung der Landwirte

Potsdam - Der Bauernverband in Brandenburg ist gegen ein vollständiges Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten.

Pflanzenschutzmittel-Einsatz
Bauern lehnen Komplettverbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten ab. (c) proplanta
«Ein totaler Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ist mit uns nicht zu machen auf diesen Flächen», sagte der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff, am Mittwoch im Landtags-Umweltausschuss in Potsdam bei einer Anhörung zur Volksinitiative «Mehr als nur ein Summen» zum Insektenschutz.

Die Bauern hätten keine Alternative für diese Mittel. Die Initiative zahlreicher Verbände - Bauern, Jäger, Gartenbauer - will weniger Pflanzenschutzmittel, kein Komplettverbot.

Dagegen fordern Umweltschützer in einer anderen Volksinitiative mit dem Titel «Artenvielfalt retten - Zukunft sichern» in Schutzgebieten ein komplettes Verbot von Pflanzenschutzmitteln. Der Landesbauernpräsident zeigte sich für einen Dialog offen. «Wir wollen diesen Versuch erneut unternehmen.» Er betonte: «Der Insektenrückgang ist zu verzeichnen, der ist da.»

Der Chef des Waldbesitzerverbands Brandenburg, Thomas Weber, sagte, es wäre «toll», aus beiden Volksinitiativen eine Sache zu machen. Er betonte: «Uns ist sehr wohl bewusst (.), dass Insekten auch für das Überleben der Menschheit existenziell sind.» Die Initiatoren von «Mehr als nur ein Summen» hatten dem Landtag 24.000 gesammelte Unterschriften überreicht.

Der Landeschef des Naturschutzbundes (Nabu) Brandenburg, Friedhelm Schmitz-Jersch, sagte für die Initiative der Umweltschützer: «Wir sind zu Gesprächen ausdrücklich bereit.»

Die Initiatoren dieser Aktion wollen ihre Zahl der Unterstützer am kommenden Montag dem Landtag überreichen - im November waren knapp 68.000 Unterschriften zusammengekommen. Für eine erfolgreiche Volksinitiative sind 20.000 Unterschriften notwendig, damit sich der Landtag damit befasst. Falls er die Forderungen ablehnt, kann es zu einem Volksbegehren kommen.
dpa/bb
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