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05.05.2023 | 02:08 | Bodenversiegelung 

Linke verlangen mehr Engagement für weniger Flächenversiedlung

Dresden - Der Bodenversiegelung muss nach Ansicht der Linksfraktion im Sächsischen Landtag viel entschlossener begegnet werden.

Bodenversiegelung Sachsen
(c) proplanta
«Im Schnitt fallen seit dem Jahr 2.000 täglich 5,8 Hektar Fläche dem Bau von Siedlungen und Verkehrswegen zum Opfer», sagte die Abgeordnete Antonia Mertsching und bezog sich dabei auf die Antwort auf eine Große Anfrage aus dem vergangenen Jahr.

Die Staatsregierung wisse aber nicht, wie viel davon tatsächlich versiegelt werde und welche Flächen entsiegelt werden könnten. Damals habe die Regierung konstatiert, dass «kurzfristig noch keine grundsätzliche Trendumkehr zu erwarten» sei, weil die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werde.

«Die CDU-geführte Staatsregierung hat sich zwar das Ziel gesetzt, den Flächenfraß zu stoppen, dann aber weder einen Plan noch Maßnahmen entwickelt, um es zu erreichen», kritisierte Mertsching. Sie schaue dem Trend nur zu. Das sei fahrlässig, zumal die Klima- und Biodiversitätskrise die Lebensgrundlagen bedrohe.

Boden müsse sozial gerecht und im Einklang mit der Natur genutzt werden. «Deshalb sollten in den Städten mehr Flächen begrünt werden, und das nicht nur in großen Kommunen.» Vor allem bei Industriebrachen gebe es ein großes Potential zur Umnutzung oder Entsiegelung.

Nach einer aktuellen Studie ist Bautzen die am stärksten versiegelte Stadt in Sachsen. Demnach sind rund 53 Prozent des Siedlungsgebiets bebaut, betoniert oder asphaltiert, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der VdS Schadenverhütung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Hinter Bautzen folgen Leipzig und Dresden mit einem Versiegelungsgrad von jeweils etwa 51 Prozent. Im Ländervergleich hat Sachsen mit rund 36 Prozent dennoch den zweitniedrigsten Wert nach Brandenburg.
dpa/sn
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