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28.10.2015 | 14:43 | Methanausstoß 

Europaparlament stopp Luftangriff auf Weidekühe

Straßburg - Eigentlich geht es um die gesetzliche Reduzierung gesundheitsschädlicher Luftschadstoffe. Durch Anträge der Grünen im Umweltausschuss des Europaparlaments wurde Methan als Gas nachträglich aufgenommen - zu Lasten der deutschen Landwirte:

Weidekühe
(c) proplanta
Die nämlich zählen mit ihren Rindern zu den größten Methan-Produzenten im Land. "Hätten sich die grünen Fachidioten durchgesetzt", so der Europaabgeordnete Arne Gericke (Familien-Partei), "hätten wir in Deutschland jede zweite Kuh schlechten müssen - oder aber das Weide-Vieh zurück in den Stall pressen, um das Methan dann in teuren Filteranlagen zu erfassen. Das ist komplett lebensfremd - und ein Galgen für die bäuerlichen Familienbetriebe". Gemeinsam mit polnischen Fraktionskollegen hat Gericke deshalb in letzter Minute acht Änderungsanträge zur Streichung des Methans eingebracht - und eine breite Mehrheit im Plenum dafür erhalten.

Gericke ist zufrieden: "Mein Vorschlag hat eine Mehrheit gefunden. Er korrigiert einen groben Fehler im Richtlinienentwurf über die Verringerung der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe und bewahrt unsere bäuerliche Landwirtschaft vor existenzbedrohenden Folgen". Es sei, so Gericke, "ja schon fast wieder tragisch-witzig, dass es ausgerechnet Umweltschützer und Grüne sind, die unseren Landwirten, den bäuerlichen Familienbetrieben einen solchen Unsinn verordnen und die Kühe zurück in den Stall pressen wollten".

Um die Änderungsanträge durchzusetzen, hatte Gericke im Vorfeld der Abstimmung eng mit seinem britischen Agrar-Kollegen Jim Nicholson sowie der ALDE-Kollegin Ulrike Müller (Freie Wähler) kooperiert: "Gemeinsam haben wir die Lösungsvorschläge formuliert - und eine Mehrheit dafür organisiert." Für den Sozialpolitiker Gericke ist das fachfremde Engagement dabei kein Problem: "Ich arbeite für die Menschen im Wahlkreis Deutschland. Wenn es darum geht, sinnvolle Ideen umzusetzen, arbeite ich mich in alle Themenfelder ein und spreche fraktionsübergreifend mit den Experten. Das ist überzeugtes "teamplay" - so erreiche ich auch als Einzelabgeordneter mein Ziel, meine Mehrheiten."

Nach dem Beschluss des Europaparlaments geht es nun in die Verhandlungen mit dem Europäischen Rat. Dieser muss sich der Position des Parlaments anschließen. Andernfalls ist der Gesetzesentwurf vorerst gescheitert.
Arne Gericke
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