«Bei mir gilt im Zweifel das Vorsorge-Prinzip», sagte
Aigner in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Meine im April dieses Jahres getroffene Entscheidung, den Anbau von
MON 810 zu verbieten, bleibt deshalb auf alle Fälle bestehen.» Die Zentrale Kommission für die Biologische Sicherheit hatte dagegen festgestellt, dass von dem Genmais-Anbau «keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt ausgehen».
«Selbst die Europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit hat eingeräumt, dass es ein Risiko für die Umwelt gibt, das aber durch zusätzliche Maßnahmen eingegrenzt werden kann», sagte Aigner. «Es gibt immer unterschiedliche Interpretationen und wissenschaftliche Bewertungen.» Die
Agrarministerin hatte sich auf mehrere neue Studien berufen, in denen mögliche negative Folgen für Umwelt und Tiere nicht ausgeschlossen werden. Die Kommission, eine Gruppe von Experten, ist beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit angesiedelt, das Aigner untersteht.
In mehreren Bundesländern war in den vergangenen Tagen genmanipulierter
Leinsamen aufgetaucht. Der Gen-Leinsamen vor allem aus Kanada ist in der Europäischen Union weder zum Anbau noch als Lebensmittel zugelassen.
Der Genmais MON 810 des US-Konzerns
Monsanto hat eine EU-weite Anbauzulassung, die in mehreren Ländern außer Kraft ist. Das Hauptsache-Verfahren einer Klage von Monsanto gegen das
Anbauverbot steht noch aus. (dpa)