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09.10.2023 | 01:27 | Aquakultur 

Protest gegen erste geplante Tintenfisch-Farm der Welt

Madrid - Ihren Kampf gegen einen geplanten Tintenfisch-Aquakulturbetrieb auf der spanischen Insel Gran Canaria haben Tier- und Umweltschützer zum „Internationalen Tag des Oktopus“ verstärkt, der am vergangenen Sonntag (8.10.) begangen wurde.

Krakenfleisch
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(c) proplanta
In einem offenen Brief an die Regierung der Kanaren forderten etwa 40 Organisationen einen Stopp des Vorhabens, durch dessen Umsetzung die erste Oktopus-Farm der Welt entstehen würde.

Tintenfische könnten gar nicht kommerziell gehalten werden, weil sie in der Natur als Einzelgänger lebten und in Gruppen ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht umsetzen könnten. Daneben sei die beabsichtigte Schlachtmethode, nämlich das langsame Erfrieren in Eiswasser, grausam.

Die Fütterung der Tiere mit Meeresfrüchten erhöhe den Druck auf die überfischten Meere. Laut den Angaben der Organisationen will die spanische Firma Nueva Pescanova im Hafen von Las Palmas künftig jedes Jahr insgesamt eine Millionen Kraken aufziehen, und zwar in Tanks mit jeweils 1.000 Tieren. Ziel sei es, jährlich 3.000 t Krakenfleisch zu erzeugen.

Die Farm, gegen die es seit inzwischen drei Jahren Proteste aus Gesellschaft, Wissenschaft und Politik gibt, sollte ursprünglich bereits im jetzt laufenden Jahr eröffnet werden. Bislang ist aber die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Anlage noch nicht abgeschlossen. Tierschutzbedenken haben die Genehmigungsbehörden indes bereits zurückgewiesen.

Tierschützer führen die Verzögerung der Inbetriebnahme auch darauf zurück, dass in Aquakultur gehaltene Kraken unter Praxisbedingungen doch häufiger etwa durch Kannibalismus zu Tode kämen als in den Laborversuchen von Nueva Pescanova. Dadurch werde die Haltung unerwarteterweise unrentabel.
AgE
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