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24.08.2018 | 10:08 | Futternot 

Online-Marktplatz für Grundfutter

Hannover - Niedersachsens Tierhalter haben das Angebot einer Grundfutterbörse dankbar aufgegriffen.

Grundfutterbörse
(c) proplanta
In den ersten 14 Tagen, seitdem die Börse eingerichtet wurde, wurden bereits 200 Angebote und Nachfragen gemeldet, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Börse www.lwk-niedersachsen.de/marktportal federführend für das „Grüne Zentrum“ eingerichtet und damit den Landwirten einen Marktplatz für Grundfutter gegeben.

Die lang anhaltende Trockenheit und die große Hitze der Sommermonate hat überall im Land auf Wiesen und Weiden das Gras verdorren lassen, auch die Maisernte fällt deutlich geringer aus als in anderen Jahren. Damit fehlen die wichtigsten Futterpflanzen für die Winterfütterung der rund 2,7 Millionen Rindviecher in Niedersachsen. Aber auch bei Schaf- und Ziegenhaltern sind die Grundfuttervorräte für die Wintermonate häufig nicht ausreichend, zumal die Tiere bereits seit Wochen zugefüttert werden müssen.

Absehen sollten Tierhalter aber vom Zukauf von Stroh oder Heu aus östlichen Ländern. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in den Wildschweinbeständen vieler Regionen Osteuropas wie Polen, dem Baltikum, Moldawien, Rumänien und Tschechien, Weißrussland, der Russischen Föderation, Ukraine, Georgien, Armenien und Aserbaidschan immer weiter aus. Auch Ungarn ist mittlerweile betroffen.  Vielfach wurden bereits Hausschweinebestände mit ASP infiziert. Es besteht die große Gefahr, das Virus über Futtermittel und Einstreu mit einzuschleppen.

Milchviehhalter haben sich im Rahmen des Qualitätsmanagements Milch zudem verpflichtet, nur Futtermittel zuzukaufen, die der Futtermittelrahmenvereinbarung beigetreten sind und über die Organisation „Qualität und Sicherheit“ (QS) gelistet sind. Das Landvolk Niedersachsen appelliert daher an die Tierhalter, die Chancen der Grundfutterbörse zu nutzen, um Futterlücken zu schließen.

Außerdem hoffen die Landwirte weiter auf Regen, damit auf abgeernteten Getreide- oder Maisfeldern nun noch Ackergras als Zwischenfrucht eingesät werden kann. Bei ausreichender Feuchtigkeit könnten die Sämereien im warmen Boden rasch keimen. Die Nutzung dieser Ackergräser im Herbst könnte ebenfalls die knappe Grundfutterversorgung aufbessern.
lpd
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