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09.04.2023 | 15:22 | Tierzucht 

Deutsche Zuchtrinder weltweit gefragt

Verden - Deutsche Zuchtorganisationen investieren viel Geld für die Ausrichtung auf eine nachhaltige Rinderzucht, die das Klima möglichst entlastet, Ressourcen schont und gleichzeitig wirtschaftliche Perspektiven für die Betriebe bietet.

Zuchtrind
(c) proplanta
Darauf hat der Geschäftsführer von Masterrind, Ralf Strassemeyer, hingewiesen. „Deutsche Zuchtrinder sind daher weltweit gefragt“, betonte Strassemeyer am Mittwoch (5.4.) bei einem Besuch der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, in Verden.

Dort informierte sich Nick über die Entwicklungen der Tierzucht, des Tierwohlstandards Transport (TWS-T) sowie der Milchkontrolle. Tierwohlgerechte Tiertransporte sehen die Tierzüchter nach den Worten von Strassemeyer „als Möglichkeit, unsere Standortvorteile zu exportieren und damit anderen Ländern beim Aufbau nachhaltiger Lebensmittelsysteme zu helfen“.

Um diese tiergerechten Transporte gerade in entfernte Länder abzusichern, wurde vom Bundesverband Rind und Schwein (BRS) der TWS-T entwickelt, den der stellvertretende Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Jens Baltissen, vorstellte. Mit dem TWS-T würden Tiertransporte geplant, durchgeführt, in Echtzeit dokumentiert und ausgewertet. „Wer dieses System nutzt, hat nichts zu verbergen“, betonte Baltissen. Er regte eine internationale, tierartenübergreifende Nutzung an, um Transparenz im Sinne des Tierwohls zu schaffen.

Dr. Reinhard Reents, Geschäftsführer des Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (vit), erklärte, dass die Rinderzucht in Deutschland gut aufgestellt sei, um sowohl den Wünschen der Gesellschaft als auch der Betriebe gerecht zu werden. Fast 85 % aller Kühe stünden unter Milchkontrolle und lieferten wertvolle Daten. Dank einer standardisierten Erfassung und Verarbeitung dieser Daten innerhalb einer bäuerlich organisierten Zucht habe die deutsche Rinderzucht Vorteile, um die sie andere Länder beneideten.

Dr. Ernst Bohlsen, Geschäftsführer beim Landeskontrollverband Niedersachsen, unterstrich die Bedeutung einer zertifizierten Milchkontrolle als verlässliche Informationsquelle. Zukünftig werde auf Basis der Milchkontrolldaten sogar eine objektive Beurteilung der Methanemissionen möglich sein. Durch die Datenbank Q-Check könnten die verarbeiteten Daten direkt in der Praxis genutzt werden, erläuterte Bohlsen.
AgE
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