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29.01.2018 | 08:30 | Fehlende Kältereize 

Wintergetreide in Gefahr?

Mainz/Koblenz - Die Landwirte in Rheinland-Pfalz hoffen auf Frost, damit sie im Frühjahr die Felder leichter bestellen können.

Kältereize Wintergetreide
(c) proplanta
Gefriere das Wasser im Boden, dehne es sich aus und lockere die Erde auf, erklärte Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd in Mainz. «Gibt es keinen Frost, muss der Boden stärker bearbeitet werden.» 

In diesem Winter gab es in weiten Teilen des mit Äckern bestellten Landes bisher nur Anfang Dezember ein oder zwei Frostnächte. Auch dabei sanken die Temperaturen zumeist gerade so unter den Gefrierpunkt. Im Winter 2016/2017 hingegen gab es flächendeckend zweistellige Minusgrade, so dass der Frost tief in den Boden eindrang. «Das hat uns Arbeit und Zeit erspart», sagte Köhr.

Noch nicht abzuschätzen sind die Auswirkungen des bislang milden Wetters auf das Wintergetreide. Das bereits im Herbst ausgesäte Getreide braucht Kältereize, um Blüten zu bilden und in das Längenwachstum überzugehen. «Kältetechnisch befinden wir uns auf der Kante», sagte Herbert Netter vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Wenn kein Frost mehr komme, könnte den Pflanzen der Kältereiz zum Wachsen fehlen. Dann müssten die betroffenen Bauern alles unterpflügen und neu aussäen. «Das ist ärgerlich und kostet Arbeit und Saatgut - aber es ist möglich.»
dpa/lrs
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