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22.03.2019 | 12:35 | CropRadar 

Umbrüche der Rapsaussaatfläche mehr als viermal höher als im Vorjahr

Lüdinghausen - Die Kleffmann Group hat in ihrem diesjährigen Rapspanel festgestellt, dass es zu einem erheblichen Verlust der Aussaatfläche gekommen ist. Dabei sind regional deutliche Unterschiede zu beobachten.

Rapsumbruch Deutschland
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Rapsumbruch (c) Kleffmann
Über Satellitenbilder konnte mit dem Kleffmann CropRadar im November 2018 eine ausgesäte Rapsfläche von 965.853 Hektar ermittelt werden. Gleichzeitig nahmen 1.099 deutsche Rapslandwirte an der Panelstudie der Kleffmann Group teil.

Von den befragten Landwirten gaben 151 Landwirte an, im Herbst 2018 einen Teil oder ihre gesamte Rapsfläche umgebrochen zu haben. Insgesamt beträgt die Umbruchfläche 67.725 ha und macht somit 7,0 % der ursprünglichen Aussaatfläche aus. Zum Vergleich: Im Herbst 2017 betrug der prozentuale Verlust der Rapsfläche nur 1,6 %. Damit waren die Bedingungen für den Rapsanbau im letzten Herbst um ein Vielfaches ungünstiger gegenüber dem Herbst 2017.

Regional ergeben sich signifikante Unterschiede; Baden-Württemberg verzeichnet mit nur 1 % der ursprünglichen Rapsfläche die wenigsten Umbrüche, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz mit je 2 %. Die meisten Umbrüche weist prozentual gesehen Hessen mit 17 % der Fläche auf. Mit 16 % und 15 % wurden in Brandenburg und Thüringen ebenfalls große Teile der Aussaatfläche umgebrochen. In den übrigen Bundesländern lag die Umbruch-Fläche zwischen 4 % (Sachsen) und 9 % (Niedersachsen).

Die Gründe für den Anstieg der Umbrüche sind vielfältig. Schäden durch Schadinsekten wie den Rapserdfloh nehmen zu, da der Einsatz neonicotinoider Beizen heute nicht mehr erlaubt ist und so Resistenzen der Insekten gegenüber Pyrethroiden voranschreiten können. Zudem hat die mangelnde Feuchtigkeit zum Zeitpunkt der Keimung entscheidend dazu geführt, dass der Raps regional nicht aufgelaufen ist und Flächen umgebrochen werden mussten.

Das neue Onlineportal CropRadar der Kleffmann Group macht es ab sofort möglich die Entwicklung von Anbauflächen innerhalb einer Saison mithilfe von Satellitenbildern zu überwachen. Die Analyse kann auf Landes-, Landkreis-, Gemeinde- und Postleitzahlenebene erfolgen. Kunden haben außerdem die Möglichkeit für sie besonders interessante Regionen für weiterführende Auswertungen festzulegen.

Die Kleffmann Group behält die Lage mit dem CropRadar weiter im Blick und wird zur Rapsblüte (Ende April/Anfang Mai) erneut Bilder zur Einschätzung der aktuellen deutschen Rapsanbaufläche heranziehen.
Kleffmann
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